Frau vor Testgerät, Covid Fighters, Sujet
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Coronavirus

Für Schulen: Labor aus dem Boden gestampft

Wenn am Montag der Unterricht wieder losgeht, müssen Schülerinnen und Schüler zumindest einmal wöchentlich PCR-getestet werden. Das ist logistisch und labortechnisch eine Herausforderung, die man im VAZ St. Pölten bewältigen will.

Die PCR-Tests aus allen Schulen Niederösterreichs und Oberösterreichs sowie aus den Volks- und Sonderschulen Wiens werden dort ausgewertet, wo bis vor wenigen Tagen noch ein Impfzentrum war. Innerhalb kürzester Zeit wurde in der Halle 3 des VAZ St. Pölten ein Hochleistungslabor aufgebaut, erzählt Boris Fahrnberger, Geschäftsführer des Betreiberunternehmens „Covid-Fighters“.

Der Auftrag sei, die Mundspül-Tests, die von den Schülerinnen und Schülern in den Klassen selbst abgenommen werden, in diesem Labor zu analysieren: „Dafür haben wir eine Logistik aufgebaut, die die Tests aus den Schulen abholt und hierherbringt. Hier werden sie in Zehner-Pools zusammenfasst – und zwar völlig anonym für jeden Mitarbeiter hier – und unter Mithilfe von 21 neuen Labor-Robotern ausgewertet. Da haben wir nur ein Zeitfenster von zehn bis vierzehn Stunden, also sportlich.“

Maximal 300.000 Proben pro Tag

Schlägt ein solcher Zehner-Pool an, werden die betreffenden zehn Schülerinnen und Schüler noch einmal einzeln getestet. Auf diese Weise könnte das Labor in St. Pölten im Maximalfall 300.000 Proben pro Tag analysieren, gerechnet wird mit 500.000 pro Woche. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier schon seit Donnerstag. Auch in den Sommerschulen wurden bereits PCR-Proben genommen, die als eine Art Probelauf für den Schulbeginn ausgewertet werden.

Erwartet wird vom Bildungsministerium ein Anteil an positiven Tests von 0,2 Prozent. Boris Fahrnberger sieht das anders: „Unsere Testkits sind sehr sensibel, sie können auch symptomfreie Infizierte eindeutig nachweisen. Wir kommen derzeit bei unseren Tests auf ein Prozent und mehr, bei diesen Schultests rechne ich mit mindestens 0,5 Prozent positiven Tests.“

Gearbeitet wird übrigens hinter verschlossenen Türen. Die Halle ist ein Hochsicherheitsbereich, bewacht von Security-Mitarbeitern, die dafür sorgen sollen, dass nur Labormitarbeiter Zutritt erhalten. Eine Kontaminierung durch betriebsfremde Personen soll so ausgeschlossen werden.