Mathematikunterricht in einer Schulklasse
ORF.at/Wolfgang Rieder
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Bildung

Hohe Schulkosten belasten Familienbudgets

Für den Schulbesuch ihrer Kinder geben Eltern in Niederösterreich durchschnittlich 2.215 Euro jährlich aus. Das zeigt die kürzlich veröffentlichte Schulkosten-Studie der Arbeiterkammer. Die Ausgaben dürften mit dem Alter der Kinder ansteigen.

Familien geben durchschnittlich sieben Prozent ihres Haushaltseinkommens für den Schulbesuch ihrer Kinder aus. Das zeigt die Schulkosten-Studie, bei der 3.000 Eltern österreichweit über ein Jahr lang teilnahmen – 600 der Befragten waren aus Niederösterreich.

Für Eltern mit niedrigem Einkommen (unter 2.000 Euro) betragen die Kosten sogar zwölf Prozent ihres Gesamteinkommens, heißt es. „Für den Schulbesuch ihrer Kinder greifen Eltern tief in die Tasche. Daher braucht es spürbare Entlastungen“, so Arbeiterkammer Niederösterreich-Präsident Markus Wieser.

Meisten Kosten für EDV-Anschaffungen

Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, dass die Schulkosten im vergangenen Schuljahr höher waren als in den Jahren zuvor. Durch das vermehrte Homeschooling war ein Computer oder Tablet für die Schülerinnen und Schüler essentiell, um am Unterricht teilnehmen zu können. Dieser musste in vielen Haushalten erst angeschafft werden. „Hauptkostenpunkte in diesem Schuljahr waren EDV-Anschaffungen wie Computer und Drucker, gefolgt von allgemeinen Schulartikeln und fachspezifischem Schulmaterial“, so Wieser.

Schülerin im Homeschooling
ORF/Tschandl
Ein Laptop war im vergangenen Schuljahr essentiell, um den Online-Unterricht mitverfolgen zu können.

Die vierthöchsten Kosten sind durch Beiträge und Selbstbehalte entstanden. Obwohl für längere Zeit kein Angebot an Nachhilfestunden vorhanden war, weil auch diese Einrichtungen schließen mussten, liegen die Kosten für Nachhilfe an fünfter Stelle. Für ein Schulkind bezahlen die Eltern durchschnittlich 1.502 Euro pro Schuljahr. Sind die Schüler 15 Jahre oder älter, liegen die Kosten bei fast 2.000 Euro, wie die Studie zeigt.

Um diesen Kostenaufwand für Erziehungsberechtigte zu mindern, fordere die Arbeiterkammer Niederösterreich eine Bonuszahlung pro Schulkind sowie eine deutliche Erhöhung der Schülerbeihilfe. Es soll außerdem zusätzliches Lehrpersonal an die Schulen kommen, sodass die Kinder „umfassend“ gefördert werden können, wird gefordert.