Manfred und Johannes Uhlig
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„Menschen im Blickpunkt“

Zwillinge bildeten 10.000 Fußballtrainer aus

Wer im österreichischen Fußball die Trainerlizenz erhalten will, muss dafür ausgebildet werden. Viele Neo-Trainer absolvieren die Ausbildung bei den Zwillingsbrüdern Manfred und Johannes Uhlig. Sie prägen diese seit Jahrzehnten auf ihre unnachahmliche Weise.

60 Jahre Erfahrung im Gleichschritt – Generationen von Fußballtrainern erlernten bei den Uhlig-Zwillingen aus Bad Deutsch-Altenburg (Bezirk Bruck an der Leitha) ihr Handwerk. Johannes, Sportwissenschafter und Pädagoge an der Universität Wien, rechnet vor: „Wir hatten kürzlich unser 30-jähriges Jubiläum als Trainerausbildner und da haben wir zusammengerechnet, dass gut 10.000 Trainer durch unsere Kurse gegangen sind.“

Und es kommen weitere 30 dazu: Beim Kurs in der Sportschule Lindabrunn (Bezirk Baden) treten größtenteils noch aktive Profifußballer an, um die UEFA-B-Lizenz zu erwerben. Diese ist Grundlage für eine Zukunft als Trainer nach der Zeit als Fußballer.

Johannes und Manfred praktizieren Unterricht der etwas anderen Art: mitreißend, lebendig, ständig in Bewegung. Manfred, ebenfalls Sportwissenschafter und Pädagoge an der Bundessportakademie, betont: „Freude und Spaß an der Sache, Begeisterung – das ist ansteckend und beschleunigt und verbessert Lernprozesse.“

Uhlig Zwillinge
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Bei Manfred und Johannes Uhlig dreht sich fast alles um Fußball

Zwillinge planen, noch viele Jahre weiterzumachen

Bei den praktischen Übungen wird das Lehren gelernt – und das nicht nur mit dem Fußball. So kommt etwa auch der Tennisschläger zum Einsatz. Profis wie die Ex-Nationalspieler Veli Kavlak oder Deni Alar machen dabei Basisarbeit für Kindertraining.

Für die beiden Instruktoren gibt es aber auch ein Privatleben abseits des Fußballs, zumindest fragmentarisch: „Das Gespräch gleitet zwar immer wieder Richtung Fußball, aber wir haben schon auch andere Interessen, etwa Jazz, Literatur oder Reisen. Gott sei Dank gibt es auch etwas anderes“, lächelt Manfred Uhlig.

Aber letztendlich ist es der Ball, um den sich bei den Zwillingsbrüdern fast alles dreht, bestätigt Johannes Uhlig. Und das soll noch länger so bleiben. „Solange mir das noch Spaß macht und solange ich ankomme bei den Leuten und sie sagen: Johannes Uhlig, was der macht, Manfred Uhlig, was der macht, das taugt mir – solange werden wir weitermachen. Mit derselben Begeisterung und Energie. Hoffentlich noch lange.“