Coronavirus

Zwei Schulklassen müssen in Quarantäne

Seit Schulbeginn am Montag werden immer mehr Coronavirus-Cluster bekannt. In einer Volksschule in Stockerau müssen die Kinder von zwei Klassen 14 Tage in Quarantäne. Zudem gibt es auch an mehreren höheren Schulen gehäufte Fälle.

Die Eltern der betroffenen Volkschülerinnen und -schüler in Stockerau wurden am Mittwoch in einem Brief über die behördliche Absonderung informiert. Der Grund dafür ist ein positiver Fall in der Klasse. „Ab heute ist eine 14-tägige Quarantäne ausgesprochen, ab dem zehnten Tag können sich die Kinder freitesten“, heißt es in dem Schreiben.

Für die betroffenen Kinder bedeutet das schon in der ersten Schulwoche wieder Home-Schooling. „Wir organisieren uns jetzt und werden Sie bald darüber informieren, wie wir die Kinder mit Unterrichtsmaterial versorgen werden“, heißt es in dem Brief der Volksschule an die Eltern weiter.

Neben diesem Fall sind auch an mehreren höheren Schulen in Niederösterreich Infektionen bekannt. Zehn positive Fälle gibt es in einer berufsbildenden höheren Schule in St. Pölten, sechs sind es in Wiener Neustadt. Neun Infektionen waren es in einer berufsbildenden höheren Schule im Bezirk Baden. Je sechs Fälle gab es in einer AHS im Bezirk Bruck an der Leitha sowie in einer BHS im Bezirk Mödling.

Diskussionen um neue Quarantäne-Regeln

Dabei handle es sich jedoch nur um mehrere Einzelfälle innerhalb einer Schule, jedoch nicht um einen Schulcluster, teilte das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Einen genauen Überblick, wie viele Schülerinnen und Schüler bisher positiv getestet wurden bzw. derzeit in Quarantäne sind, gibt es laut Auskunft der Bildungsdirektion Niederösterreich noch nicht, dieser soll aber bis Freitag vorliegen.

Unterdessen laufen bereits Diskussionen, ob die Regeln, wann Schüler in Quarantäne müssen, geändert werden sollen. Derzeit gelten ungeimpfte Schülerinnen und Schüler bei Kontakt mit Infizierten als Kontaktpersonen ersten Grades und müssen deshalb sofort in Quarantäne, für geimpfte Kinder gilt das nicht. Thomas Müller, Direktor der Kinderklinik in Innsbruck schlug am Wochenende etwa vor, dass auch ungeimpfte Kinder – sofern sie regelmäßig PCR-getestet werden und eine FFP2-Maske tragen – trotz Kontakts in der Klasse bleiben können.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) unterstützt diesen Vorschlag und kann sich zudem vorstellen, dass sich Kinder in Quarantäne bereits nach fünf Tagen freitesten können. Bisher ist das erst nach zehn Tagen möglich. Der Gesundheitsminister gab dazu bisher jeweils Empfehlungen ab. Für die konkreten Vorgaben sind die örtlichen Gesundheitsbehörden zuständig. In Niederösterreich soll es dazu in den nächsten zwei Wochen Gespräche zwischen den Gesundheitsbehörden und der Bildungsdirektion geben.