Jobbörse in Glinzendorf
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Wirtschaft

Arbeitsvermittlung oft mittels Jobbörsen

Um Arbeitslose schneller zu vermitteln, organisieren das Arbeitsministerium und das AMS Jobbörsen. In Niederösterreich sind heuer noch etwa 200 davon geplant. Noe.ORF.at besuchte eine Jobbörse auf einem Biohof in Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf).

Ziel der Jobbörsen ist es, Unternehmen und beim AMS gemeldete Arbeitsuchende direkt vor Ort im Betrieb zusammenzuführen, denn obwohl sich die Wirtschaft derzeit gut erholt, gibt es so viele offene Stellen wie noch nie. „Österreichweit steht bei derzeit sinkenden Arbeitslosenzahlen ein Rekordniveau von über 120.000 offenen Stellen zur Verfügung“, rechnete das Arbeitsministerium am Donnerstag in einer Aussendung vor.

In Niederösterreich sei dieses Ungleichgewicht besonders groß. „Mit rund 46.000 Arbeitslosen hat Niederösterreich bereits das Vorkrisenniveau der Arbeitslosigkeit unterschritten. Gleichzeitig gibt es alleine in Niederösterreich aber fast 5.000 offene Stellen mehr als noch vor zwei Jahren“, heißt es in der Aussendung weiter. „Das Wirtschaftswachstum ist sehr erfreulich, aber es wirft auch neue Probleme auf“, meinte Arbeitsminister Kocher im Rahmen einer Jobbörse in Niederösterreich am Donnerstag gegenüber noe.ORF.at.

Niederschwelliges gegenseitiges Kennenlernen

Als Ort für diese wurde der Bio-Produkte-Erzeuger Adamah in Glinzendorf (Bezirk Gänserndorf) gewählt. Auch hier werden derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Das Unternehmen hat aktuell sechs Stellen für Lagerarbeiten in seinem Betrieb ausgeschrieben. Ziel der Jobbörsen ist es, ein möglichst niederschwelliges gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen. „Hier sieht der oder die Arbeitssuchende gleich, wer hinter dem Betrieb steht und welche Idee hinter dem Unternehmen steht“, begrüßte Gerhard Zoubek vom Adamah-Biohof die Aktion, bei der etwa 30 Arbeitslose erschienen.

Laut AMS-NÖ-Geschäftsführer Sven Hergovich würden in Niederrösterreich heuer etwa 200 Jobbörsen stattfinden. 145 gab es bereits. „Wir haben unter anderem damit bereits 45.000 offene Stellen seit Beginn des Jahres besetzen können“, so Hergovich. Generell zeigte man sich am Donnerstag mit der Entwicklung des Arbeitsmarktes zufrieden. „Wir haben insgesamt um drei Prozentpunkte weniger Arbeitslose als 2019. Und was mich besonders freut: Bei der Jugendarbeitslosigkeit sind wir um 16 Prozent unter dem Niveau von 2019“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP).