ÖBB Doppelstockzug im Cityjet-Design
ÖBB/Andreas Scheiblecker
ÖBB/Andreas Scheiblecker
Verkehr

„Klimaticket“: Lösung ist in Sicht

Wien, Niederösterreich und das Burgenland sind beim „Klimaticket“ bisher nicht dabei. Es dürfte aber jetzt ein eigenes Projekt für eine Jahreskarte aller öffentlichen Verkehrsmittel in den Bundesländern Niederösterreich und dem Burgenland geben.

Am 26. Oktober, am Nationalfeiertag, startet das neue „Klimaticket“, früher „1-2-3-Ticket“ genannt. Das Ziel war eine Jahreskarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich um 1.095. Bislang sind es sechs Bundesländer sowie die Angebote von ÖBB und Westbahn in ganz Österreich um etwa 1.000 Euro. Für zwei Bundesländer sollte das Ticket 730 Euro, für eines 365 Euro kosten.

Einigung mit Verkehrsministerium noch offen

Die Ostregion konnte sich bislang nicht mit dem Verkehrsministerium einigen. Bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember oder bis Jahresende sei die Einführung möglich, hatte Mobilitätslandesrat Schleritzko vor wenigen Wochen angekündigt.

Mehr als 60 Prozent aller Fahrgäste im öffentlichen Verkehr fahren aber in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland. Hier soll es nun eine Sonderlösung für die zweite Stufe des Tickets geben: Der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) schlug schon im Juni vor, Niederösterreich und Burgenland zusammenzufassen. Ansonsten würden Fahrgäste für eine Strecke aus dem Burgenland durch Niederösterreich nach Wien mehr bezahlen als früher.

Das sind die konkreten Pläne für Niederösterreich

Ursprünglich war immer vom „1-2-3-Ticket“ die Rede. Jetzt heißt es „Klimaticket“, aus drei Stufen werden in der Ostregion vermutlich vier. Der Plan des VOR sieht folgende Stufen vor.

  • Die erste Stufe soll Wien umfassen, wo es ja bereits ein 365-Euro-Jahresticket gibt.
  • Die zweite Stufe sieht Niederösterreich und das Burgenland als Tarifeinheit vor. Zeitungsberichten zufolge soll es hier ein Jahresticket um 550 Euro geben.
  • Die dritte Stufe wäre der gesamte Verkehrsverbund Ost-Region, also Niederösterreich, Wien und das Burgenland. Sie käme – die Stufen eins und zwei zusammengerechnet – auf 915 Euro.
  • Die vierte Stufe ist das österreichweite „Klimaticket“, das 1.095 Euro kosten soll.

VOR: „Angestrebt wird eine Lösung aus einem Guss“

Alle Seiten betonten aber am Montag, dass es intensive und gute Gespräche zur Einführung des „Klimatickets“ gebe. Dass sich die Verhandlungen zwischen Verkehrsministerium und der Ostregion, nicht ganz einfach gestalten, zeigten die vergangenen Monate und auch, dass Umwelt- und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler (Grüne) im August eine Lösung für die sechs anderen Bundesländer präsentierte. Jetzt versprühen aber alle Beteiligten Optimismus, dass es auch für Niederösterreich, Wien und das Burgenland in den kommenden Wochen einen Plan geben wird.

Angestrebt wird eine Lösung aus einem Guss, wie es beim VOR hieß. Man will also das österreichweite Ticket gleichzeitig mit den regionalen Angeboten einführen. Diskutiert wird im Moment auch noch über Lösungen für den Pendlerverkehr zwischen Nieder- und Oberösterreich bzw. Niederösterreich und der Steiermark. Details gibt es noch nicht. Ganz generell soll es für niemanden teurer werden, betont man beim VOR. Es wird also abgesehen von den verschiedenen Stufen des Klimatickets auch künftig andere Tarife wie bisher geben.