Patientenraum im Uniklinikum St. Pölten
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Gesundheit

Spitalsumfrage: Bewährungsprobe Pandemie

Während sich die Landeskliniken auf die nächste Covid-Welle vorbereiten, sind einige von ihnen von der Landesgesundheitsagentur ausgezeichnet worden. Die zehnte Patientenbefragung war nicht nur wegen der Pandemie besonders interessant.

Besonders gut beurteilten die befragten Patientinnen und Patienten ihre Behandlung im Universitätsklinikum Krems. Die Einrichtung war das bestbewertete Spital mit mehr als 300 Betten in Niederösterreich. Die Auszeichnung für kleinere Kliniken teilten sich die Standorte Lilienfeld und Waidhofen/Ybbs.

Im Schnitt erreichten Ärzte und Pflegekräfte in allen Krankenhäusern jeweils deutlich mehr als 90 Prozent Zufriedenheit. Bei der Servicequalität verpassten die Einrichtungen diesen Wert knapp. Schlusslicht war beim medizinischen Personal laut Daten der Landesgesundheitsagentur (LGA) das Landesklinikum Mauer (Bezirk Amstetten). Auf Nachfrage wurden als Beispiele für Beschwerden an unterschiedlichen Standorten fehlende Sauberkeit oder Lärmbelästigungen genannt. Hier habe man auf lokaler Ebene Maßnahmen gesetzt.

Präsentation der Ergebnisse der Patientenbefragung
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LH-Stv. Stephan Pernkopf (M.) und die Chefs der Landesgesundheitsagentur

Die Umfrage führte die Landesgesundheitsagentur durch, gut die Hälfte der behandelten Patientinnen und Patienten füllten diesmal den Fragebogen aus. Die Erhebung fand bereits im Vorjahr, von Anfang September bis Anfang November, statt. Pandemiebedingt wurden die Ergebnisse erst jetzt präsentiert. „Gerade auch in Zeiten der Pandemie haben sich die Patientinnen und Patienten in unseren Kliniken bestens aufgehoben gefühlt“, sagten Konrad Kogler und Helmut Krenn, die Vorstände der Landesgesundheitsagentur, am Montag.

Erste Befragung durch LGA

Seit mehr als zehn Jahren befragen die Landeskliniken ihre Patienten. Für die Landesgesundheitsagentur war es nun die erste Erhebung seit der eigenen Gründung. Die Agentur übernahm Anfang 2020 die Verantwortung sowohl für die niederösterreichischen Spitäler als auch für die Pflegeeinrichtungen. Sie sei damit „quasi kurz vor der Pandemie, nicht wissend, was auf uns zukommt, aus der Taufe gehoben worden“, sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP).

Diese Bewährungsprobe habe man allerdings bewältigt. Pernkopf lobte vor allem die Lagerhaltung mit medizinischen Produkten für Kliniken und Pflegeheime: „Wir hatten zwar hinter den Kulissen da und dort eine Knappheitssituation, es ist sich aber immer wieder ausgegangen“. Man habe immer „vorsorglich eingekauft, sodass wir die nächsten Monate gut miteinander überstehen sollten“, so Pernkopf.