Traiskirchen Erstaufnahmezentrum Corona
APA/HERBERT P. OCZERET
APA/HERBERT P. OCZERET
Coronavirus

Asylzentrum: Bereits 128 CoV-Infektionen

Der CoV-Cluster im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen (Bezirk Baden) ist erneut gewachsen. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 402,6 wurde für die Stadt Krems vom Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit am Montag außerdem der österreichweit höchste Wert ausgewiesen.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in der Asylbetreuungsstelle Traiskirchen stieg am Montag erneut. Gemeldet wurden 128 Fälle, sieben mehr als am Sonntag. Viele der Infektionen würden bereits direkt bei der Ankunft der Asylwerber festgestellt, hieß es dazu von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen, welche die Erstaufnahmestelle betreibt.

Die Kapazitäten in Traiskirchen seien derzeit nicht ausgeschöpft. So könne man positiv getestete Personen und Kontaktpersonen gemäß des strengen Sicherheitskonzepts in separaten Bereichen unterbringen. Auch das Sicherheitspersonal sei aufgestockt worden, um etwa Absonderungen streng zu kontrollieren. Zudem versuche man Gruppenbildungen zu vermeiden, die Mahlzeiten gestaffelt auszugeben und Freizeitaktivitäten ins Freie zu verlagern, um die Ansteckungsgefahr im Asylzentrum so gering wie möglich zu halten.

Im Erstaufnahmezentrum Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) wurden 21 positiv Getestete (plus drei) registriert, teilte am Montag das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Die Cluster im Bezirk Scheibbs vergrößerten sich ebenfalls. Die Zahl der Infektionen nach einer Tanzveranstaltung im Mostviertel kletterte auf 34, bei einem Autozulieferer wurden 21 Fälle gemeldet. Zehn positiv Getestete wurden in Zusammenhang mit einem Großbetrieb im Bezirk Mödling verzeichnet.

Österreichweit höchste CoV-Inzidenz in Krems

Mehr als eine Woche nach dem Ende des Wachauer Volksfests in Krems wurden am Montag auch Corona-Zahlen mit Bezug zur Veranstaltung bekannt. Nach Angaben des Büros der Gesundheitslandesrätin wurde das von 26. August bis 5. September dauernde Volksfest von 94 Erkrankten – neben anderen Orten – im Rahmen des Contact Tracings genannt. „Das heißt nicht, dass sich die Leute dort infiziert haben“, betonte ein Sprecher der Gesundheitslandesrätin. Eine bestimmte Quelle für die Erkrankungen könne aufgrund des „breit gefächerten Infektionsgeschehens“ nicht ausgemacht werden.

Zuvor war das Wachauer Volksfest in Bezug auf Covid-19 zahlenmäßig nicht größer in Erscheinung getreten. Auffallend war allerdings, dass sich Krems im Laufe der Vorwoche zu einem Corona-Hotspot entwickelt hatte. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 402,6 wurde Krems vom Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit Stand Montagnachmittag der österreichweit höchste Wert ausgewiesen. Nach Angaben des Sprechers von Königsberger-Ludwig seien die hohen CoV-Zahlen vor allem „auf einige Familiencluster zurückzuführen“.

Auf die Belegung im Kremser Krankenhaus wirkt sich die stark gestiegene Inzidenz offenbar noch nicht aus. Die Auslastung sei stabil, heißt es aus dem Universitätsklinikum. Derzeit werden dort acht Patientinnen und Patienten mit einer CoV-Infektion behandelt, zwei davon auf der Intensivstation.