Siegfried Weinert erhält Auszeichnung von Tschechiens Botschafterin in Wien
Notruf Niederösterreich
Notruf Niederösterreich
Chronik

Tornado: Tschechien ehrt Rettungshelfer

Nach dem Tornado am 24. Juni im Grenzgebiet zwischen dem Weinviertel und Tschechien sind am Montag Helfer aus Niederösterreich für ihren Einsatz geehrt worden. Siegfried Weinert und zwei Christophorus-Besatzungen erhielten Ehrenmedaillen.

Der Wirbelsturm hatte mehrere Orte im Raum Mikulov in Südmähren zerstört. Das Rote Kreuz Niederösterreich war mit 42 Rettungswägen und rund 100 Helferinnen und Helfern im Einsatz, der ÖAMTC schickte zwei Rettungshubschrauber in das Katastrophengebiet. Einige von ihnen wurden am Montagabend von Tschechiens Botschafterin in Wien, Ivana Cervenkova, ausgezeichnet.

Die Medaille des tschechischen Außenministers für Verdienste um die Diplomatie ging an Siegfried Weinert von Notruf Niederösterreich. Der Wiener Neudorfer beschäftigt sich schon seit fünf Jahren mit der Zusammenarbeit im Rettungswesen der beiden Staaten und war beim Tornado im Einsatz, um Rettungskräfte zu koordinieren.

Weinert: „Noch nie dagewesene Prüfung“

„Am 24. Juni dieses Jahres war der grenzüberschreitende Rettungsdienst einer noch nie dagewesenen Prüfung unterzogen“, sagte Weinert in seiner Ansprache, „was ihn ausgezeichnet hat, war, dass alles wie auf Knopfdruck funktioniert hat.“ Man habe sich nicht um „irgendwelche Bescheinigungen, Reisepässe, formale Erlaubnisse, Genehmigungen“ kümmern müssen, sondern sei als Leitstelle in der Lage gewesen, „auf Knopfdruck sofort entsprechende Rettungsmannschaften zu alarmieren und auf den Weg in Richtung Südmähren zu schicken“, sagte Weinert.

Er nutzte seine Rede auch dafür, einen Appell an Slowakei und Ungarn zu richten, ebenfalls zu einer solchen Vereinbarung mit Österreich zu kommen. „Diese kann für beide Seiten von Nutzen sein, gerade in Situationen, wie uns der 24. Juni gezeigt hat.“

Ausgezeichnete Helfer mit Landesrat Eichtinger
Notruf Niederösterreich
Siegfried Weinert (3.v.r.) und die Teams von „Christophorus 2“ und „Christophorus 9“ mit Landesrat Martin Eichtinger (4.v.r.) und der tschechischen Botschafterin in Wien, Ivana Cervenkova

Die Medaille des tschechischen Innenministers erhielten die Besatzungen der beiden Notarzthubschrauber „Christophorus 2“ (Pilot Reinhard Kraxner, Notarzt Michael Wallner, Flugretter Willi Welser) und „Christophorus 9“ (Pilot Oliver Stastny, Notarzt Robert Luntzer, Flugretter Bernhard Saxinger) „für ihre schnelle, lebensrettende Hilfe“, wie in der Einladung der Tschechischen Botschaft stand.

Die beiden Notarzthubschrauber-Teams flogen zwei Schwerverletzte mit dem Hubschrauber in Spitäler nach Wien, wo sie versorgt wurden. Der 50-jährige Mann und das 15-jährige Mädchen hatten sich in einem Bus befunden, der vom Tornado bei Mikulcice 70 Meter weit von der Straße in ein Feld gefegt wurde – mehr dazu in Tote und Verletzte nach Tornado in Tschechien (noe.ORF.at; 24.6.2021).