Verkehrsschild Fuß- und Radweg
ORF.at/Roland Winkler
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Umwelt & Klima

Wiener Neudorf erhält Mobilitätspreis

Für die „konsequente Umsetzung eines umfassenden Mobilitätskonzepts“ hat Wiener Neudorf am Donnerstag den niederösterreichischen Mobilitätspreis 2021 des VCÖ erhalten. Auch drei weitere Projekt wurden ausgezeichnet.

Wiener Neudorf zeigt laut einer Aussendung, „was eine Gemeinde tun kann, um den Haushalten ein Zweitauto zu ersparen“. Als zentrale Säule wurde etwa eine geh- und radfahrfreundliche Verkehrsplanung genannt. Schmale Gehsteige wurden demnach zu barrierefreien Geh- und Radwegen ausgebaut, Lücken bei Radverbindungen zu den Nachbargemeinden geschlossen, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum werde verbessert.

Zudem müssen große Wohnbauprojekte ein Mobilitätskonzept vorlegen. Eine ausreichende Anzahl von Fahrradabstellplätzen ist dabei vorgeschrieben. Sechs E-Carsharing-Pkw gibt es bereits in der Gemeinde, sechs weitere sollen dazukommen. Auch die Nutzung des öffentliches Verkehrs wird gefördert. Ein Ergebnis der Maßnahmen sei dabei besonders erfreulich, heißt es: Es kommen viel mehr Kinder mit dem Rad oder Scooter zur Schule.

VCÖ-Sprecher Christian Gratzer, Badner-Bahn Projektleiter Peter Hollos, Bürgermeister Herbert Janschka aus Wiener Neudorf, ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Silvia Angelo, Carsharing Österreich Obermann Matthias Zawichowski, Landesrat Ludwig Schleritzko und Johann Narrenhofer, Geschäftsführer der regiobahn RB GmbH
NLK Filzwieser
VCÖ-Sprecher Christian Gratzer, Badner-Bahn-Projektleiter Peter Hollos, Bürgermeister Herbert Janschka (ÖVP) aus Wiener Neudorf, ÖBB-Infrastruktur-Vorständin Silvia Angelo, Carsharing-Österreich-Obmann Matthias Zawichowski, Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) und Johann Narrenhofer, Geschäftsführer der regiobahn RB GmbH bei der Verleihung des Mobilitätspreises

Ebenfalls ausgezeichnet wurden carsharing-Österreich, die Initiative „easymobil“ der Badener Bahn und die regiobahn RB, die Weizen aus dem Weinviertel mit dem Zug nach Italien transportiert. Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), VCÖ und ÖBB überreichten die Preise in St. Pölten. „Für eine erfolgreiche Mobilitätswende müssen wir Verkehr vermeiden, ihn auf umweltfreundlichere Arten verlagern oder ihn mittels moderner Technologien verbessern“, sagte der Landesrat.

Elf Carsharing-Betriebe in einer Plattform

Ausgezeichnet wurden auch elf regionale Carsharing-Betriebe (davon fünf aus Niederösterreich), die sich im Juli zu einer Plattform mit einem einheitlichen Tarif zusammenschlossen. Die mehr als 1.000 Mitglieder können die Fahrzeuge – allesamt Elektroautos – auch in den anderen Regionen nutzen.

Das ebenfalls ausgezeichnete Angebot „easymobil“ der Wiener Lokalbahnen wurde 2020 um ein On-Demand-Service erweitert. Nach einem Pilotversuch mit dem Zubringerservice Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) wurde heuer in Traiskirchen (Bezirk Baden) gestartet. Auch die On-Demand Services werden künftig über die „easymobil“-App verfügbar sein. Damit können beispielsweise Rufbusse oder Anrufsammeltaxis integriert werden.

Getreide auf Schiene: Tausende Lkw-Fahrten eingespart

Seit Anfang 2018 werden von der regiobahn RB GmbH in Kooperation mit VTG rail logistics und Raiffeisen Ware Austria (RWA) Einzelwaggons bei den Silos der Lagerhäuser beladen, in einzelnen Bahnhöfen zusammengeführt und nach Italien transportiert. Rund 27.000 Tonnen Getreide pro Jahr werden laut Aussendung seither auf der Schiene vom Weinviertel nach Norditalien gebracht, tausende Lkw-Fahrten wurden eingespart. Dafür gab es ebenfalls eine Auszeichnung.

Der VCÖ-Mobilitätspreis Niederösterreich wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Niederösterreich und den ÖBB durchgeführt. Unterstützung kommt von WEB Windenergie.