Konzentriert und mit dem Blick auf den Boden gerichtet, geht Georg Gerger über den Platz vor dem Bahnhof in Zeiselmauer (Bezirk Tulln). Dort gibt es einiges zu finden, Gewöhnliches genauso wie Ungewöhnliches. Empfindlich darf man dabei nicht sein. Georg Gerger engagiert sich seit Jahren für eine müllfreie Umwelt.
„Es kann so nicht mehr weitergehen mit dem ganzen Müll, der auf der Straße oder in den Wäldern herumliegt. Das kann ich nicht mehr mitansehen. Darum habe ich meistens einen Müllsack und Handschuhe dabei und fange einfach an aufzuräumen, egal, wo ich bin“, erklärt Gerger, der oft auch auf dem Heimweg von der Arbeit Müll aufsammelt.

Forderung nach EU-weitem Filterpfand
Auch beim Schlosspark in Bad Vöslau wird aufgeräumt. Auf der Fahndungsliste des Vereins „Ploggerei“ stehen hier vor allem Zigarettenstummel. Der Grund: Die Tochter von Gründer Florian Zach fand einmal einen Zigarettenstummel auf einem Spielplatz und hätte ihn fast in den Mund genommen.
„Zigarettenstummel sind der am häufigsten weggeworfene Gegenstand und auch der giftigste. Zigaretten enthalten mehr als 4.000 Chemikalien, 60 davon sind krebserregend. Und die werden bei jedem Regen aus dem Filter ausgewaschen und landen so im Boden, in der Natur, und natürlich auch im Nahrungskreislauf und im Grundwasser“, so Zach.

Als Lösung sieht Zach ein EU-weites Filterpfand, damit die Filter gar nicht erst auf dem Boden landen. „Bei einem Pfand von 20 Cent pro Filter würde die Packung vier Euro mehr kosten. Dann würde kaum jemand Zigarettenstummel wegwerfen. Ich als ehemaliger Raucher hätte das nicht gemacht. Mit dem Geld jener, denen das Pfand egal ist, könnte man die Reinigung der Umwelt wieder refinanzieren“, so Zachs Vorschlag. Damit Zigarettenstummel erst gar nicht in der Natur landen, empfiehlt Zach Rauchern, zusätzlich zum Feuerzeug einen Taschenaschenbecher mitzuführen.