Axalta Lackproduzent Guntramsdorf Produktion Lackbeschichtungen
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„Im Fokus“

Axalta: Lacke für Autoteile und Ski

Axalta ist einer der größten Hersteller von Lacken. Der Konzern betreibt weltweit 48 Produktionsstandorte, wobei Guntramsdorf (Bezirk Mödling) zu den zehn größten Standorten gehört. Hier werden spezielle Lacke gefertigt – etwa für Autoteile oder Ski.

Bei der Firma Axalta dreht sich alles um Lacke und Lackbeschichtungen. Alleine im heurigen Jahr wird das Unternehmen am Standort in Guntramsdorf rund 15.000 Tonnen an Lack produzieren. Der Großteil davon geht an Industriebetriebe in der Europäischen Union.

„Wir haben drei große Anwendungsgebiete. Das erste ist der Reparaturlacksektor. Das zweite Gebiet ist der Automobillacksektor, ein Beispiel wäre hier das Kunststoffteil eines Außenspiegels beim Auto. Und dann gibt es noch den Industrielacksektor, etwa Beschichtungen für Stahl- und Aluräder sowie Fassinnenlacke“, erklärt Ernst Gruber, Geschäftsführer bei Axalta Coating Systems Austria.

Axalta Lackproduzent Guntramsdorf Produktion Lackbeschichtungen
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Axalta produziert in Guntramsdorf bis zu 1.500 verschiedene Lacke. Jeder Lack muss unterschiedliche Anforderungen erfüllen.

1.500 verschiedene Lacke

Das Unternehmen produziert in Guntramsdorf rund 1.500 verschiedene Lacke. Um diese herzustellen, braucht es im Grunde vier Komponenten: Bindemittel, Lösungsmittel, Pigmente bzw. den Farbstoff und diverse Zusatzstoffe. Diese Komponenten werden in einem bestimmten Verhältnis gemischt, zerkleinert und schlussendlich abgefüllt. Außerdem wird jede Charge eigens einer Prüfung unterzogen.

Im Fokus: Axalta

In Guntramsdorf fertigt die Firma Axalta Lacke. Thomas Puchinger hat für unsere Reihe „Im Fokus“ hinter die Kulissen schauen dürfen.

Ebenso spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Rund 70 Prozent der Produkte sind wasserbasiert. Das heißt, sie kommen mit weniger Lösungsmittel aus. „Wir versuchen natürlich die Materialen für unsere Lackherstellung sehr umweltbewusst auszusuchen und wir sind auch hier an unserem Standort in Guntramsdorf daran interessiert, dass unseren Anrainern der Lack nicht in die Nase steigt. Deshalb haben wir eine Abluftreinigungsanlage, die es ermöglicht, möglichst geruchsneutral zu agieren“, so Geschäftsführerin Karin Franz.

Axalta Lackproduzent Guntramsdorf Abluftreinigungsanlage
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Abluft von den Produktionsprozessen kommt in diese Abluftreinigungsanlage. Dadurch will man am Standort weitgehend geruchsneutral sein.

Rohstoffmangel als große Herausforderung

In Guntramsdorf beschäftigt Axalta rund 300 Mitarbeitende – ein Viertel davon sind Frauen. Weil man mit dem Fachkräftemangel kämpft, bildet das Unternehmen die Lehrlinge weitgehend selbst aus. Hier ist der Frauenanteil sogar laut Franz sogar noch höher: „Bei den Lehrlingen ist die Frauenquote 50 Prozent, das heißt wir haben in allen Lehrbildern auch sehr starke Frauenanteile. Das ist vor allem deshalb interessant, weil wir sehr auf den technischen Bereich abstellen – auf den Lacklabortechniker, früher auch bekannt als Chemieverfahrenstechniker oder Chemielaborant.“

Axalta Lackproduzent Guntramsdorf Produktion Lackbeschichtungen
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Rund ein Viertel der Beschäftigten bei Axalta in Guntramsdorf sind Frauen

Generell spricht man bei Axalta von einem weiterhin schwierigen Umfeld. Hatte man im Vorjahr mit der Pandemie zu kämpfen, so ist es derzeit der Mangel an Rohstoffen. „Am Automobilmarktsektor ist das der Chipmangel. Wenn der Automobilhersteller nichts herstellen kann, können wir auch nichts liefern. Aber das geht hin bis zu Holz oder Stahl. Wir brauchen Paletten, die sind aus Holz, und wir brauchen Gebinde, die sind aus Stahl. Das ist alles derzeit Mangelware und verbunden mit enormen Preisanstiegen“, schildert Geschäftsführer Ernst Gruber. Weltweit ist Axalta in 130 Ländern aktiv und beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.