Robert Ziegler im „NÖ heute“-Studio
ORF/Hans Leitner
ORF/Hans Leitner
ORF Niederösterreich

Ziegler will Angebot für „alle Generationen“

Das Direktorenteam des ORF steht. Neuer Landesdirektor des ORF Niederösterreich wird ab 1. Jänner Chefredakteur Robert Ziegler. Sein Ziel sei ein Angebot für alle Generationen, sagt er im Interview. Das Landesstudio soll führend bei der Digitalisierung werden.

Am Donnerstag bestellte der 35-köpfige Stiftungsrat die vier zentralen ORF-Direktorinnen und -Direktoren sowie die neun Landesdirektorinnen und -direktoren. In Niederösterreich wird es am 1. Jänner zu einem Wechsel kommen. Norbert Gollinger, der das Landesstudio seit 2002 leitet, geht in den Ruhestand. Ihm folgt Robert Ziegler – mehr dazu in Robert Ziegler zum Landesdirektor bestellt (noe.ORF.at; 16.9.2021).

Im Doppelinterview in „NÖ heute“ kündigt der 54-Jährige an, vor allem auf das Thema Digitalisierung setzen zu wollen. „Das Wichtigste ist, dass der ORF Niederösterreich für alle Generationen da ist“, so Ziegler. Auch mehr Akzente der Landesstudios im Fernsehprogramm kann er sich vorstellen, etwa mehr Hauptabendshows, die die Landesstudios gestalten. Norbert Gollinger meint, das „Landesstudio ist exzellent aufgestellt und das ist eine optimale Basis, um den Sender in die digitale Zukunft zu führen.“

Studiogespräch zum Direktoren-Wechsel

Im Studiogespräch mit Claudia Schubert sprechen ORF NÖ Landesdirektor Norbert Gollinger und der designierte Landesdirektor Robert Ziegler über die Erfolge der letzten Jahre und die Herausforderungen für den ORF NÖ in der Zukunft.

noe.ORF.at: Herr Ziegler, Sie werden ab 1. Jänner dieses Landesstudio führen, mit welchem Gefühl gehen Sie denn in diese Aufgabe?

Robert Ziegler: Das ist ein ganz besonderes Gefühl. Ich kenne dieses Landesstudio seit 23 Jahren, habe hier im Juni 1998 meine erste Meldung geschrieben, die auf Sendung ging, und jetzt – 2,5 Jahrzehnte später – die Verantwortung für dieses Studio übernehmen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Immerhin ist das Studio für weit mehr als eine halbe Million Menschen in diesem Land täglich ein ganz wichtiger Informations-, Service- und Unterhaltungsgeber.

noe.ORF.at: Herr Gollinger, Sie stehen seit 20 Jahren an der Spitze des Landesstudios. Wenn Sie zurückblicken: Was waren denn die größten Veränderungen?

Norbert Gollinger: Während dieser ganzen 20 Jahre haben wir das Studio kontinuierlich, behutsam, aber konsequent modernisiert. Die wichtigsten Dinge waren sicher die Erweiterung der Information – im Radio, im Fernsehen und im Internet – und die Weiterentwicklung des Musiklayouts im Radio. Das ist etwas ganz Heikles, aber es ist ganz wichtig. Und natürlich auch bei der Erweiterung des Angebots im Internet hat sich sehr, sehr viel getan. Das Publikum bestätigt unseren Weg und der große Erfolg ist auf die starke Arbeit des gesamten Teams des Landesstudios zurückzuführen.

noe.ORF.at: Wo sehen Sie die größten Herausforderungen am Weg in die Zukunft, Herr Ziegler?

Ziegler: Das Wichtigste ist, dass der ORF Niederösterreich für alle Generationen da ist. Schon jetzt bezieht eine Generation der ganz Jungen und der nicht mehr so ganz Jungen Informationen nicht mehr so sehr über das Fernsehen, sondern über digitale Plattformen. Da brauchen wir eine Antwort, damit wir auch den jüngeren Menschen mit unseren Angeboten Informationen liefern, und auch Gesetzesänderungen. Diese Herausforderung möchte ich annehmen. Ich will, dass dieses Landesstudio eines der führenden bei der Digitalisierung wird.

noe.ORF.at: Viele ORF-Karrieren haben im Landesstudio Niederösterreich begonnen, auch etwa jene von Ingrid Thurnher. Sie war die erste „NÖ heute“-Moderatorin, eine der bekanntesten Interviewerinnen Österreichs und ist heute zur Radiodirektorin gewählt worden. Worauf führen Sie solche Karrieren zurück?

Ziegler: Die Förderung des journalistischen Nachwuchses ist uns seit Jahrzehnten ein ganz ein großes Anliegen. Das ist uns immer wieder gelungen und das liegt wohl am besonderen Teamgeist und auch daran, dass die jungen Redakteure bei uns so gefordert werden, dass sie dann geformt sind für weitere Karrieren. Das ist mir ein großes Anliegen, denn der ORF braucht auch in den nächsten Jahren Nachwuchs mit Antworten auf neue Herausforderungen und da möchten wir einen wesentlichen Beitrag leisten.

noe.ORF.at: Herr Gollinger, Sie gehen Ende des Jahres nach mehr als 40 Jahren beim ORF in Pension. Wie sehen Sie denn die Zukunft des Landesstudios Niederösterreich?

Gollinger: Ich glaube, das Landesstudio ist exzellent aufgestellt und das ist eine optimale Basis, um den Sender in die digitale Zukunft zu führen. Ich freue mich sehr, dass der Stiftungsrat heute Robert Ziegler zu meinem Nachfolger gewählt hat. Er hat jahrzehntelange Erfahrung im ORF, er kennt das Land, er kennt die Menschen und er weiß, in welche Richtung es gehen soll. Ich bin davon überzeugt, dass es ihm gemeinsam mit dem exzellenten Team gelingen wird, den ORF Niederösterreich in eine gute, erfolgreiche Zukunft zu führen.

noe.ORF.at: Herr Ziegler, planen Sie eigentlich Neuerungen das Fernsehprogramm betreffend?

Ziegler: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir im Fernsehen von Seiten der Landesstudios noch mehr Akzente setzen, etwa noch mehr Hauptabende anbieten. Wir haben mit der Show „9 Plätze, 9 Schätze“ bewiesen, dass wir das können und da gebe es durchaus noch Ausweitungsmöglichkeiten. Und ich könnte mir auch vorstellen, dass wir ein Kurznachrichtenformat – ein kurzes „NÖ heute“ – zu einer anderen Tageszeit anbieten. Wir sind bereit, wir wollen gerne noch mehr zum Programmerfolg des ORF in den nächsten Jahren beitragen.