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Wissenschaft

Förderstart für Forschungsinfrastruktur

In Niederösterreich startet am Montag die Bewerbungsphase um Fördermittel für Infrastruktur im Forschungsbereich. Mit Geld aus dem EU-Wiederaufbaufonds soll beispielsweise die Anschaffung von Mikroskopen erleichtert werden.

Fünf Millionen Euro Förderung stehen niederösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen für die Anschaffung von Infrastruktur für den Forschungsbereich zur Verfügung. Dazu zählen etwa Elektronenmikroskope, Laborausstattung oder IT-Infrastruktur für komplexe Computersimulationen. Laut den Kriterien für den Fördercall sollen die Anschaffungen in Niederösterreich „einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften und digitalen Wandel“ leisten.

Das Programm startet am 20. September und gilt bis 18. Oktober. Die Anträge werden hinsichtlich wissenschaftlicher Neuheit, Standortentwicklung, Verwertungspotenzial, Leistungsfähigkeit und insbesondere Nachhaltigkeit und Digitalisierung von einer Expertenjury bewertet. Die Förderung wird als Zuschuss vergeben und kann maximal 50 Prozent der förderbaren Kosten bei wirtschaftlicher Nutzung und maximal 80 Prozent der förderbaren Kosten bei nicht wirtschaftlicher Nutzung betragen. Das Projektvolumen muss mindestens 800.000 Euro betragen.

Forschungsausbau als Schwerpunkt von EU-Förderungen

Die geförderten Projekte werden zu 100 Prozent aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung („REACT-EU“) finanziert. Dieser ist ein Teil des europäischen Aufbauprogramms, das Ende März von der Europäischen Kommission als Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie genehmigt wurde. Für Niederösterreich ist insgesamt ein Fördervolumen von knapp 23 Millionen Euro vorgesehen, fünf Millionen werden ab Montag freigegeben. Inhaltlich Schwerpunkte der „REACT-EU“-Fördermaßnahmen liegen auf den Bereichen Forschung und Entwicklung, Innovation, Digitalisierung und Klimaschutz.

Wie der Internetseite des Programms zu entnehmen ist, soll etwa ein Viertel der zur Verfügung stehenden Mittel in den Ausbau von Forschungs- und Innovationskapazitäten fließen. Inhalt der Maßnahme sind der Auf- und Ausbau von Forschungs- und Entwicklungsinfrastrukturen, „um regionale Themenfelder zu vertiefen oder Zentren in Richtung internationaler Ausrichtung zu entwickeln. Vorteilhaft ist, wenn z.B. Projekte Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen vorsehen oder Forschungszentren von internationaler Relevanz sind.“

„Erstmals so große Summe für Niederösterreich“

Wirtschafts- und Technologielandesrat Jochen Danninger (ÖVP) erwartet mit dieser Förderung für den Aufbau von Forschungsinfrastruktur, dass „der Standort Niederösterreich den digitalen Wandel noch besser meistern kann. Darüber hinaus erwarten wir uns auch Projekte, die einen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften leisten. Denn um die Ziele des Green Deals zu erreichen, müssen wir verstärkt auf Innovationen setzen.“ Danninger zufolge handle es sich bei der Förderung um das erste Mal, „dass wir in Niederösterreich eine derart große Summe für die Förderung von Forschungsinfrastruktur bereitstellen können“.