Was passiert, wenn tausende LKW-Fahrerinnen und -Fahrer fehlen, sieht man derzeit in Großbritannien: Die Regale in den Supermärkten sind teilweise leer. Dort fehlen in der Branche etwa 100.000 Personen, in Niederösterreich sind es nach Angaben der Fachgruppe in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) zwischen 1.000 und 1.500. „Österreichweit werden etwa 5.000 bis 8.000 Leute bei derzeit etwa 100.000 Beschäftigten gesucht“, sagt Markus Fischer, Fachgruppenobmann der Güterbeförderer.
Fischer hat ein Transportunternehmen in Neunkirchen und müsse auch selbst bereits regelmäßig Aufträge absagen. Dadurch entgehen den etwa 2.500 Güterbeförderern in Niederösterreich seit Monaten Einnahmen, erklärt er gegenüber noe.ORF.at. Für ihn liegt der Personalmangel am Image des Berufs und nicht am Gehalt. Kollektivrechtlich verdiene ein LKW-Fahrer in Österreich mit Diäten und Überstunden mindestens 2.000 bis 2.500 Euro netto, so Fischer.
Der Großteil der Fahrer sei außerdem um die fünfzig Jahre alt, Markus Fischer fürchtet deswegen auch eine Pensionierungswelle. Um wieder mehr Fahrer zu bekommen, müsse der Zugang zum Job leichter werden, fordert der Fachgruppenobmann. Die Kosten für den LKW-Führerschein und die Berufsqualifikationsprüfung seien seiner Einschätzung nach zu hoch.