Fünf Frauen und ein Mann schafften es ins Finale der Cross Over Competition, veranstaltet von der Heinrich-Strecker-Gesellschaft. Sie trugen vor Jury und Publikum jeweils eine Arie aus einer Oper oder einer Operette bzw. einen Song aus einem Musical vor. Als zweites Lied präsentierten die Teilnehmer ein Wienerlied. Gerade das Spartenübergreifende mache den Wettbewerb zu etwas Besonderem, sagte der Gesamtleiter, Herbert Fischerauer, das Wienerlied sei dabei das verbindende Glied.
Drei von vier Preise gingen an eine Sängerin
Für Jurymitglied Michael Schade war ganz klar, was die Gewinner mitbringen mussten: „Was ich sehen möchte, was das Publikum und jeder will: Dass eine Sängerin, ein Sänger, einem ins Herz schaut und vom Herzen singt.“ Vier Preise gab es heuer, für die Sparten Oper, Musical und Wienerlied sowie einen Publikumspreis. Drei davon gingen an die 24-jährige Julia Sturzlbaum.
„Ich bin komplett überwältigt momentan“, sagte sie. „Nachdem ich das erste Mal aufgerufen worden bin, war es schon ein Schock und eine riesige Freude. Und dann noch zweimal auf die Bühne hinaus zu dürfen – es war ein Traum“, so die Wienerin. In der Sparte Oper überzeugte Nicole Gabriele Lubinger. „Ich bin noch immer hin und weg, ich weiß noch gar nicht, was passiert ist. Ich habe es noch gar nicht realisiert, aber ich freue mich natürlich total“, so die aus Kärnten stammende Lubinger.
Erfolgreiche Veranstaltung nach coronabedingter Pause
Juryvorsitzende war Kammersängerin Sona Ghazarian. Sie zeigte sich vom Sieg der beiden jungen Frauen überzeugt. „Das Niveau war allgemein sehr hoch“, betonte sie. Was die beiden Gewinnerinnen aber hervorgehoben hatte, seien gleich mehrere Faktoren gewesen: Von der Technik über die Stimmfarbe bis hin zur Bühnenperformance.
Mit ihren Auftritten glänzten aber nicht nur die sechs Finalistinnen und Finalisten, sondern auch die Stargäste Drew Sarich, Andreja Zidaric, die kurzfristig für die erkrankte Opernsängerin und Jurymitglied Daniela Fally eingesprungen war, und Beppo Binder. Auch sie trugen Arien und Duette aus Musicals und Opern sowie Wienerlieder vor.
Dass das Kunst- und Kulturleben nach langer Pause endlich wieder auflebt, trug einen wesentlichen Beitrag zu der guten Stimmung bei, sagte Jurymitglied Matthias Davids, der künstlerische Leiter der Sparte Musical am Landestheater Linz: „Man merkt, dass sowohl das Publikum als auch die Menschen auf der Bühne es so vermisst haben, miteinander in einem Raum zu sein und etwas zu erleben, nämlich Musik in jeder Form.“