Lebensmittel liegen in einer Mülltonne
APA/dpa-Zentralbild
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UMWELT & KLIMA

Lebensmittelabfälle: Vermeidbare Kilometer

Der 29. September ist der Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung. In Niederösterreich landen pro Jahr und Einwohner 70 Kilogramm Nahrungsmittel im Müll, obwohl diese noch genießbar wären.

Eine Studie des Umweltbundesamtes zeigt, dass in Niederösterreichs Haushalten pro Jahr fast 120.000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden. Das entspricht 15.000 zusätzlich notwendigen Fahrten mit Müllwägen. Dazu kommen noch die Lebensmittelabfälle aus den Betrieben. Viele Waren legen jedoch bereits enorme Strecken zurück, ehe sie in den Regalen der heimischen Supermärkte aufliegen. Das ergibt in Summe viele vermeidbare Lkw-Transporte.

„Besonders bei Lebensmitteln, die zuvor tausende Kilometer quer durch Europa oder gar aus Übersee mit Schiff oder Flugzeug transportiert wurden, wiegt das Gewicht der weggeworfenen Lebensmittel besonders schwer. Die von Lebensmittelverschwendung verursachten Lkw-Fahrten belasten das Klima, verursachen teure Straßenschäden und tragen zu Staus bei“, erläutert der VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Mehr Bewusstsein beim Einkauf spart wertvolle Kilometer

Der VCÖ fordert strukturelle Maßnahmen, um dem Müllberg und den damit verbundenen vermeidbaren Kilometern entgegenzuwirken, etwa die Abschaffung der Steuerbegünstigung von Diesel sowie eine flächendeckende Lkw-Maut. „Wenn Lebensmittel tausende Kilometer durch Europa transportiert werden, dann kann das nur deswegen passieren, weil der Transport auf der Straße zu billig ist, weil er für die Schäden, die er verursacht, nicht aufkommt“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Es brauche ebenso mehr Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf. Man solle regional einkaufen und genau auf die benötigten Mengen achten. Je weniger man einkaufe, desto eher könne man den Einkauf auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Hause transportieren. Auch das spare wertvolle Autokilometer, heißt es seitens des VCÖ.