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EVN verspricht vorerst stabile Gaspreise

Die Gaspreise im Großhandel befinden sich auf einem Rekordhoch. Als erster Gasversorger hat die Firma Montana angekündigt, den Gaspreis um 60 Prozent zu erhöhen. Andere Versorger, wie auch die EVN, warten damit noch ab, vorerst bleiben die Gaspreise stabil.

Der Blick auf die Gasrechnung sollte zumindest bis Jahresende für den Großteil der heimischen Gaskunden noch keine großen Überraschungen bringen. Bei der EVN – dem größten Gasversorger in Niederösterreich – sagt Sprecher Stefan Zach: „Wir beobachten die Situation auf den Märkten sehr genau. Für EVN-Kunden bleibt der Gaspreis in diesem Jahr mit Sicherheit stabil.“ Grundsätzlich sei Erdgas zudem ein langfristig kostengünstiger und stabiler Energieträger.

Ganz ähnlich äußern sich dazu auch andere große Energieversorger. In Oberösterreich teilte die Energie AG mit, dass schon „seit Längerem“ und noch bis Anfang 2022 eine Preisgarantie gelte. Derzeit „prüfe man eine Verlängerung dieser Preisgarantie“. Auch bei der Energie-Allianz (EAA), zu der u.a. Energie Burgenland und Wien Energie gehören, seien derzeit noch keine Erhöhungen im Gespräch.

Firmen mit langen Verträgen erhöhen Preis vorerst nicht

Der Grund sei, dass diese Unternehmen in der Regel auf langfristige Lieferverträge setzen, erklärt Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control: „Das heißt, dass diese sehr hohen Gaspreise, die man jetzt hat, nicht direkt auf die Kostenstruktur des Energielieferanten durchschlagen, und so ist es auch verständlich, dass manche oder doch einige Lieferanten die Preise jetzt nicht erhöhen.“

Im Gegensatz dazu stehen Gasversorger wie das deutsche Unternehmen Montana, „die mit ganz niedrigen Preisen in den Markt hineingegangen sind. Das sind jene Lieferanten, die eher kurzfristig beschaffen und dadurch – wenn sich beim Großhandelspreis etwas tut – relativ rasch reagieren müssen, auch mit teils sehr hohen Preissteigerungen“, erklärt Urbantschitsch. Wobei die Preise im Einzelfall trotzdem noch unter jenen anderer Lieferanten liegen können, weshalb der Experte immer einen direkten Vergleich empfiehlt.

Gasversorgung laut EVN gesichert

Dass sich der Großhandelspreis derzeit auf einem Rekordhoch befindet, habe mehrere Ursachen. Zum einen liege das an der weltweit großen Nachfrage durch den konjunkturellen Aufschwung, vor allem in Asien. Gleichzeitig lieferte Russland im Sommer weniger Gas nach Europa. Und „es gab auch eine Erhöhung der CO2-Preise, was sich dann natürlich auch auf den Gaspreis niederschlägt“, sagt Urbantschitsch.

Österreichweit sind die Gasspeicher derzeit nur etwa zur Hälfte gefüllt. EVN-Sprecher Stefan Zach versichert aber: „Wir haben große Gasmengen für den Winter reserviert und in Speichern eingelagert. Damit ist die Versorgungssicherheit für unsere Gaskunden gewährleistet.“ Die Großhandelspreise dürften über den Winter noch auf dem hohen Niveau bleiben, ist Wolfgang Urbantschitsch, der Vorstand der E-Control, überzeugt, mit einer Entspannung rechnet er im nächsten Frühjahr.