Verkehr

Grüne: „S34 ist klimapolitisches Verbrechen“

Die Grünen haben einmal mehr die Traisental-Schnellstraße (S34) kritisiert. Die S34 soll die Mariazellerstraße im Süden St. Pöltens entlasten. Weil dadurch Natur zerstört und Boden versiegelt werde, sei die S34 aber ein „klimapolitisches Verbrechen“, heißt es.

Der Straßenverlauf sieht laut Plan der ASFINAG vor, dass die S34 beim Flugplatz Völtendorf (Bezirk St. Pölten) abgesenkt wird. Diese Untertunnelung sei laut Grünen eine Gefahr für das Grundwasser und damit für Tier- und Pflanzenarten am Flugplatz. „Es könnte sein, dass hunderte an Biotopen versteppen. Das dürfen wir nicht zulassen“, so Christina Engel-Unterberger, Stadträtin der Grünen in St. Pölten.

Die S34 soll im Westen der Landeshauptstadt beginnen und bis Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) führen. Entlang der geplanten Trasse gibt es seit Jahren Widerstand von Anrainerinnen und Anrainern und von Landwirtinnen und Landwirten. Derzeit wird die S34, so wie alle Projekte der ASFINAG, vom Verkehrsministerium unter Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) geprüft.

Die S34 sei ein veraltetes Verkehrskonzept aus den 70er-Jahren, so Landessprecherin Helga Krismer am Donnerstag bei einem Pressetermin. „Warum soll es nicht möglich sein, dass eine S34 nicht gebaut wird? Es gibt eine gesetzliche Grundlage und die kann man politisch jederzeit ändern, wenn sich die ÖVP aufschwingt und endlich dabei ist“, kritisiert Krismer.

Geld in öffentlichen Verkehr investieren

Die Marizellerstraße B20, die durch die S34 entlastet werden soll, ist die meistbefahrenste Straße der Landeshauptstadt. Im Sommer hat sich auch eine Bürgerbewegung formiert, die für den Bau der S34 mobil macht – mehr dazu in Demo für Bau der Traisentalschnellstraße (noe.ORF.at; 2.8.2021). Sowohl für Pendlerinnen und Pendler, die täglich auf der Mariazellerstraße unterwegs sind, als auch für Bewohnerinnen und Bewohner rund um die B20 brauche es zwar eine Entlastung, so Krismer, diese werde durch eine zusätzliche Straße aber nicht eintreten.

„Bus und Schiene müssen zeitgemäß angeboten werden. Damit entlasten wir die Straße. Wenn Pendlerinnen und Pendler im Stau stehen, dann ist das ein verkehrspolitisches Versagen“, so Krismer. Die Grünen Niederösterreich schlagen vor, die 200 Millionen Euro Kosten der S34 in den Ausbau des öffenlichen Verkehrs zu investieren.