Corona Impfung
APA/dpa/Robert Michael
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Coronavirus

Fast 17.500 Drittimpfungen verabreicht

In Niederösterreich haben bereits 17.454 Personen eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Bislang wurde in Österreich „off-label“ geimpft, seit Montag gibt es Grünes Licht von der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

Je nach Alter, Erstimpfstoff und Risikofaktoren wird eine dritte Impfung sechs bis neun bzw. neun bis zwölf Monate nach der Grundimmunisierung empfohlen. „Im Großen und Ganzen sind die offiziell gesetzten Fristen den Daten zufolge, die wir haben, sehr vernünftig“, sagte Susanne Rabady, Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, in der Fernsehsendung „NÖ heute“ am Dienstag. „Wenn man eine frühere Auffrischung möchte, ist es aber sicherlich kein Problem. Fürchten muss man eine verfrühte Impfung nicht.“ Rabady empfiehlt jedenfalls, sich vorab mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu besprechen.

Die Auffrischungsimpfungen werden in bestimmten Ordinationen, bei regionalen Impfaktionen und in den Impfbussen angeboten. Im Gegensatz zum Jahresbeginn sei genügend Impfstoff für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen verfügbar, sagte Stefan Spielbichler von der Impfkoordination bei Notruf Niederösterreich. Aus heutiger Sicht dürfte sich daran auch im Winter nichts ändern.

Österreich bei Erstimpfung weit hinter anderen Ländern

Die Durchimpfungsrate liegt in Niederösterreich derzeit bei knapp 64 Prozent, zuletzt kamen nur noch wenige Erstimpfungen dazu. Rabady – sie ist auch Allgemeinmedizinerin in Windigsteig (Bezirk Waidhofen an der Thaya) – hofft, dass der Plafond bei den Erstimpfungen noch nicht erreicht ist. "Es gibt viele Länder, die uns um Meilen voraus sind: Italien, Portugal, viele andere. Ich kann mir nicht vorstellen, dass den Österreicherinnen und Österreichern weniger am Schutz ihrer Gesellschaft liegt als den Italienern und den Portugiesen.“

Die Coronavirus-Situation in Niederösterreich ist derzeit stabil, die Infektionszahlen gingen zuletzt sogar leicht zurück. „Im Moment halten wir uns relativ gut auf einem allerdings schon hohen Niveau“, sagte Rabady. „Wir hoffen, dass das ein Plateau bleibt, das hängt aber sehr stark davon ab, wie weit sich noch einmal Varianten entwickeln und wie weit es uns gelingt, die Effekte der verstärkten Verlagerung in die Innenräume saisonal zu reduzieren und in Zaum zu halten.“

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die CoV-Impfung möglichweise schon im Oktober für unter Zwölfjährige freigegeben wird. Da Erwachsenen die Entscheidung für eine Impfung der Kinder oft schwieriger fällt als bei sich selbst, empfiehlt Rabady das Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu suchen. Diese würden die Kinder kennen und könnten über die Fakten aufklären, so die Allgemeinmedizinerin aus Windigsteig (Bezirk Waidhofen an der Thaya).