CO2-Messgeräte
ORF / Nina Pöchhacker
ORF / Nina Pöchhacker
Coronavirus

Schulen bekommen CO2-Messgeräte

In Schulen und Kindergärten in Niederösterreich wird künftig auf CO2-Messgeräte gesetzt. Bis zu 10.000 Stück werden vom Land gemeinsam mit den Gemeinden erworben. Der Beschluss der Landesregierung für den Kauf wurde für kommende Woche angekündigt.

Im zweiten Pandemie-Schuljahr ist wohl allen in Schulen und Kindergärten bekannt, wie wichtig regelmäßiges Lüften ist, die neuen Messgeräte sollen sicherstellen, dass auch im stressigen Alltag daran gedacht wird. Ein weiteres Stück Sicherheit in Schulen und Kindergärten, sagt Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP): „Das Lüften ist das Wichtigste beim Bekämpfen dieser Pandemie, das sagt uns auch der Landessanitätsstab, und weil man das eben manchmal vergisst oder nicht daran denkt, wie viele Leute im Raum sind, erinnert einen das Gerät daran.“

Die Geräte schlagen Alarm, wenn der CO2-Wert in der Luft zu hoch ist. Durch das Lüften wird dann das Risiko reduziert, sich mit dem im Raum möglicherweise herumschwirrenden Coronavirus zu infizieren. Ein Gerät kostet 56 Euro. Laut Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) werden die Kosten von etwa 560.000 Euro vom Schul- und Kindergartenfonds bezahlt, „wo Land und Gemeinden einzahlen und damit wollen wir die Ausbreitung des Virus verhindern und natürlich auch, dass unsere Gruppen im Kindergarten und die Klassen in den Schulen schließen müssen.“

Geräte gehen an Landes- und Privateinrichtungen

Die Aktion ist für Kindergärten und Schulen des Landes sowie für private Bildungseinrichtungen. Mit den Geräten sollen die Standorte vor allem für Kinder und Jugendliche sicherer werden, die sich nicht gegen das Virus impfen lassen können oder dürfen, sagt Rupert Dworak, Präsident des SPÖ-Gemeindevertreterverbandes: „Es war ja am Anfang des Schuljahres eine Debatte, dass viele Kinder abgemeldet wurden und uns ist es wichtig, dass Präsenzunterricht stattfindet zur Vermittlung des Wissens, aber auch dass die Kinder die sozialen Kontakte aufrecht erhalten können.“

Etwa 8.000 Stück wurden im Voraus von Schulen und Kindergärten bestellt, es sind aber noch weitere Meldungen über die Gemeinde oder die Bildungsdirektion möglich, so Johannes Pressl, Präsident des ÖVP-Gemeindebundes: „Über den Schul- und Kindergartenfonds wickeln wir das ab, das ist die zentrale Stelle, und da kann man natürlich noch nachmelden“. Man könnte die Bestellung noch auf bis zu 10.000 erhöhen.

In Traiskirchen bereits ein Schuljahr lang im Einsatz

Die Geräte sollen bis Ende Oktober bei den Schulen und Kindergärten ankommen, geliefert werden sie von den Straßenmeistereien. Einige Gemeinden in Niederösterreich haben solche Geräte schon länger, in Traiskirchen (Bezirk Baden) etwa seit einem Jahr. Laut Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) seien sie auf jeden Fall eine Erleichterung im Schulalltag. Die Stadtgemeinde kaufte hier allerdings auch Luftfiltergeräte. Das Fazit: Es habe seitdem zwar einzelne CoV-Fälle gegeben, aber keine Cluster, so Babler.

Wegen mehrerer CoV-Fälle werden im Bundesland derzeit 25 Klassen über Distance-Learning unterrichtet. In den Kindergärten beträgt die Zahl der positiv getesteten Betreuerinnen, die sich im Kindergarten infiziert haben, elf. 21 weitere Betreuerinnen sind zwar infiziert, sie haben sich aber nicht im Kindergarten angesteckt. Bei den 43 Fällen unter Kindern können zehn auf eine Infektionsquelle in einem Kindergarten zurückgeführt werden, heißt es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).