Garten in Mainau
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Umwelt & Klima

Preise für ökologische Gärten vergeben

Auf der Bodensee-Insel Mainau haben das Land Niederösterreich und die Initiative „Natur im Garten International“ Preise für besondere Leistungen im Bereich der ökologischen Grünraumpflege vergeben. Einen Sonderpreis gab es dabei für den Ökogarten in Mödling.

In Zeiten des Klimawandels und des Artensterbens werden nachhaltige Gartenprojekte umso wichtiger. Diesem Gedanken will der „European Award for Ecological Gardening“ Rechnung tragen. Hinter der Auszeichnung, die 2015 ins Leben gerufen wurde, steht die „Natur im Garten“-Bewegung, die über Niederösterreich hinaus bereits internationale Ausstrahlungskraft habe, so Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP): „Wir haben die Mehrheit der deutschen Bundesländer als unsere Partner, wir sind auf europäischer Ebene präsent.“ Auch bei der Konferenz zur Zukunft Europas werde „Natur im Garten“ laut Eichtinger eine Rolle spielen, „man kann sagen: eine Bewegung, die 1999 von Niederösterreich seinen Ausgang nahm, ist mittlerweile eine europäische Bewegung geworden.“

Garten wichtig für Körper und Geist

Heuer wurden die Preise auf der Bodensee-Insel Mainau bei Konstanz vergeben. Die Initiative sei wichtig, um Mensch und Natur miteinander in Einklang zu bringen, so Bettina Bernadotte, Geschäftsführerin der Mainau GmbH: „Ich glaube, wir verstehen erst nach und nach, wie wichtig der Garten für den Menschen ist, sowohl für die physische Gesundheit, weil man einfach viel draußen ist, sich bewegt und auch für die psychische Gesundheit, weil ich kaum an einem besseren Ort Stress abbauen kann, als im Garten.“

Eine internationale Jury, angeführt von Bio-Gärtner Karl Ploberger, wählte die Siegerprojekte in drei Kategorien aus. Es gab 55 Einreichungen aus elf Nationen. „Die vierte Auflage dieses Awards brachte abermals eine breite und innovative Vielfalt an Einreichungen. Das zeigt, dass die ökologische Garten- und Grünraumpflege international an Bedeutung gewinnt“, so Wolfgang Sobotka, Präsident der „European Garden Association – Natur im Garten International“.

Preisträger Natur im Garten
Schampus Fotography Konstanz
(v.l.) „Natur im Garten International“-Präsident Wolfgang Sobotka, Grit Puchan (Ministerialdirektorin Landwirtschaftsministerium Baden-Würtemberg), Bettina Gräfin Bernadotte (Insel Mainau), Christa Ringkamp (gf. Präsidentin „Natur im Garten International“), Carsten Bredow (IGG Malzfabrik GmbH), Gabriele Pircher (Schloß Trauttmansdorff), Christel van Bastelaere (Siegerin Kategorie Gärten für Gesundheit, Pflege und Therapie), Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (Präsidentin „Natur im Garten“ Deutschland), Günther Rieck (Geschäftsführer Arge Chance – Ökogarten Mödling), Landesrat Martin Eichtinger, Biogärtner Karl Ploberger

Hauptpreise gingen nach Südtirol, Berlin und Belgien

Prämiert wurde in der Kategorie „Förderung von Biodiversität in Gärten und Grünflächen“ das Schloss Trauttmansdorff bei Meran in Südtirol, wo man versucht, die 12 Hektar große Gartenanlage ökologisch zu gestalten. „Da wir eine Bühne sind mit sehr vielen Gästen und Besuchern, wollen wir diesen ökologischen Gedanken auch weitergeben“, so Gabriele Pircher, Direktorin der Gärten Schloss Trauttmansdorff.

Der Naturpark rund um die Malzfabrik in Berlin wurde als Siegerprojekt der Kategorie „Klimafitte Gärten, Grünflächen und Gebäudebegrünungen“ auserkoren und in der Kategorie „Gärten für Gesundheit, Pflege und Therapie“ das Projekt „Green instead of grey“ aus Löwen in Belgien.

Sonderpreis für Beschäftigungsprojekt

Mit dem Sonderpreis des Landes Niederösterreich wurde der Ökogarten des Vereins „ARGE Chance“ in Mödling ausgezeichnet – ein Beschäftigungsprojekt für 25 Langzeitarbeitslose nach Motto „Menschen fördern – Pflanzen pflegen“. Gartenarbeit sei für „Menschen, denen es nicht so gut geht, die den Wiedereinstieg schaffen wollen“, hervorragend geeignet, sagt Günther Rieck, Geschäftsführer des Ökogartens Mödling, „Arbeit im Garten ist so vielfältig und so bereichernd für die Menschen.“