Wirtschaft

Auf Insolvenzen spezialisierte Firma pleite

Die RS-Auktionen GmbH mit Sitz in St. Peter in der Au (Bezirk Amstetten) ist insolvent, weil ihr nach eigenen Angaben die Kunden – insolvente Firmen – fehlen. Das Unternehmen soll mit einem Sanierungsplan fortgeführt werden.

Eine Firma die pleitegeht, weil es so wenige Pleiten gibt: Auch dieses Kuriosum gibt es. Die RS-Auktionen GmbH löst insolvente Firmen auf und verwertet das Inventar oder etwa die Fahrzeuge bei Auktionen. Dass die Firma nun selbst insolvent ist, dürfte an den Nachwirkungen der wirtschaftlichen Hilfsgelder während der CoV-Pandemie liegen. Diese verursachten einen Rückgang der Insolvenzen, laut Creditform waren es alleine im Jahr 2020 etwa 30 Prozent Insolvenzen weniger.

Experten und Expertinnen kritisierten mehrmals, dass sich viele kranke Firmen mit den CoV-Hilfsgeldern über Wasser halten könnten – mehr dazu in Insolvenzen auf extrem niedrigem Niveau (noe.ORF.at; 12.7.2021). Damit begründet die RS-Auktionen nun laut Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 ihre eigene Insolvenz. Man habe selbst nicht mehr positiv wirtschaften können. Da auch ein starker Rückgang bei der Nachfrage nach der lagernden Ware zu verzeichnen war, sei die Beantragung des Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung nicht mehr zu vermeiden gewesen.

Fortführung mit Sanierungsverfahren geplant

Betroffen sind an die 500 Gläubiger. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 2,3 Mio. Euro, wovon rund 350.000 Euro besichert sind. Das Vermögen beträgt rund 880.000 Euro. Die 2006 gegründete Firma bietet allen unbesicherten Gläubigern eine Quote von 27 Prozent, zahlbar innerhalb drei Jahren ab Annahme des Sanierungsplanes an.