Lkw- Kolonne auf der Autobahn
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Verkehr

VCÖ: Anstieg bei Lkw-Verkehr „falsches Signal“

Der Lkw-Verkehr auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen hat heuer massiv zugenommen. Laut einer Erhebung des VCÖ ist die Lkw-Belastung auf vielen Strecken-Abschnitten sogar höher als im Vor-Coronajahr 2019. „Ein falsches Signal“, so der VCÖ.

Auf der Südautobahn (A2) bei Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) waren mit mehr 3,2 Millionen um sieben Prozent mehr Lkw unterwegs als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Fast zehn Prozent mehr Lkw wurden heuer sowohl auf der Westautobahn (A1) bei St. Pölten gezählt als auch auf der Ostautobahn (A4) bei Mannswörth. Auf der Nordautobahn (A5) bei Eibesbrunn (Bezirk Mistelbach) waren es sogar 18 Prozent mehr.

„Auf zahlreichen Abschnitten waren heuer auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen so viele Lkw wie noch nie unterwegs“, macht VCÖ-Experte Michael Schwendinger anhand von Asfinag-Daten aufmerksam. Mit mehr Lkw-Verkehr würde Österreich aber seine Klimaziele verfehlen. „Und dieses Verfehlen würde sehr teuer kommen“, warnt der VCÖ-Experte. Denn laut Rechnungshof droht der Republik bei Verfehlen bis 2030 eine Strafe von neun Milliarden Euro.

Investitionen in Bahnanschlüsse

Der VCÖ fordert deshalb den Gütertransport stärker auf die Bahn zu verlagern. Damit könnten etwa die CO2-Emissionen um 95 Prozent reduziert werden. Österreich müsse verstärkt in betriebliche Gleisanschlüsse investieren. „Der Transport von Gütern ist unverzichtbar, aber ebenso ist es angesichts der sich verschärfenden Klimakrise unverzichtbar, diesen Transport so klimaverträglich wie möglich abzuwickeln“, sagt Schwendinger.

Darüber hinaus beharrt der VCÖ darauf, dass das Dieselprivileg, also die Steuerbegünstigungen von Diesel, abgeschafft werden soll. Diese Änderung wurde zwar im Rahmen der öko-sozialen Steuerreform diskutiert, aber nicht beschlossen. Private können wiederum einen Beitrag zu weniger Lkw-Verkehr leisten, indem „langlebige Produkte aus der Region statt Wegwerfware aus fernen Kontinenten“ gekauft werden, so der Tipp des VCÖ.