Der Kampf gegen den Klimawandel führt derzeit zu einer enormen Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Das betrifft nicht nur den Privatbereich, sondern auch immer mehr Firmen setzen auf Sonnenstrom. Der Stahlverarbeiter Exterstahl ließ auf den Dachflächen der Produktionshallen nun eine 5.000 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage errichten. Diese erzeugt eine Million Kilowattstunden pro Jahr. Umgerechnet können damit rund 500 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.
Anlage wurde in vier Wochen montiert
„Wir merken ein steigendes Interesse. Seit sieben bis acht Jahren geht das vom Interesse von ökologisch orientierten Menschen in die breite Masse, und seit einigen Jahren geht es auch sehr stark in den Industrie- und Gewerbebereich“, erklärt Erik Sehnal, Gründer und Geschäftsführer der Firma Nikko Photovoltaik, welche die Anlage installierte.

Trotz der Dimension der Anlage seien die Unterschiede im Vergleich zu einer durchschnittlichen Anlage eines Einfamilienhauses überschaubar, sagt Sehnal. Man müsse jedenfalls genauer planen und sich auch detaillierter mit dem jeweiligen Netzbetreiber abstimmen. „Die Montage für diese Anlage hat drei bis vier Wochen gedauert“, so der Geschäftsführer. „Das ist im Vergleich zu einem Einfamilienhaus eigentlich sehr kurz, weil wir hier auf den großen Dachflächen mit deutlich mehr ‚manpower‘ an die Sache herangehen konnten.“

Exterstahl produziert Stahlbleche nach Kundenwunsch
Rund eine Million Euro ließ sich die Stahlfirma Exterstahl die Anlage kosten. Das Unternehmen verarbeitet sogenannte Stahlcoils. Diese werden entweder mit Waggons oder mit dem Schiff angeliefert und anschließend mit einem Kran ausgeladen. „Wir machen Stahlbleche aus Stahlrollen“, erläutert Betriebsleiter Bernhard Hellerschmid. „Mit Hilfe von Rollenrichtmaschinen werden die Stahlbleche gerichtet, plastifiziert und dann mit einer Schere je nach Kundenwunsch auf die entsprechende Länge zugeschnitten.“
Knapp 80 Prozent der Stahlbleche werden ins Ausland verkauft. Die Einsatzmöglichkeiten seien durchaus vielfältig, so Exterstahl-Geschäftsführer Manfred Lehner: „Es sind sehr viele Abnehmer, die im Bereich Kranbau tätig sind. Dazu kommen Hersteller von Straßenbaumaschinen, die Landtechnik ist ein großer Bereich und natürlich auch die Heizkesselhersteller, die aufgrund der Ölkesselthematik einen wesentlichen Boom erfahren.“
PV-Anlage für Stahlfirma
Die Stahlfirma Exterstahl hat in Krems eine 5.000 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage errichten lassen. Sie ist etwa 200 Mal größer als eine durchschnittliche Anlage für ein Einfamilienhaus.
Fotovoltaikanlage wurde extra überdimensioniert
Der Stahlverarbeiter hat darüber hinaus große Pläne. So will man am Standort in Krems weiter wachsen. Das war auch ein wichtiger Grund, warum die neue Fotovoltaikanlage überdimensioniert wurde. „Wir verbrauchen aktuell 70 Prozent der erzeugten Energie. Wir haben 30 Prozent Überschuss für eine Expansion mit weiteren Hallen und für die geplante Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität“, so Exterstahl-Betriebsleiter Hellerschmid. Mit der Anlage sei man jedenfalls energieautark.