Politik

Bruck: Jugendarbeit über Landesgrenzen

Die Stadt Bruck an der Leitha und der angrenzende Ort Bruckneudorf (Burgenland) wachsen immer enger zusammen. Darauf reagiert nun auch die Jugendarbeit, die in einem Pilotprojekt beider Bundesländer erstmals gemeinsam organisiert wird.

Die Schule steht in Niederösterreich, der Bahnhof im Burgenland. Für die Kinder der Gemeinden Bruck an der Leitha und Bruckneudorf ist die Bundesländergrenze kaum spürbar. Täglich überqueren sie den Grenzfluss Leitha, um ihre Freunde zu sehen oder ihren Hobbies nachzugehen. Und auch die beiden Rathauschefs empfinden es ähnlich. „Wir sehen das alles als einen Raum“, sagt der Bruckneudorfer Bürgermeister Gerhard Dreiszker (SPÖ).

Um besser auf die Bedürfnisse der Jugendlichen einzugehen, einigte man sich deshalb vor zwei Jahren auf ein Experiment. Erstmals wollte man die Jugendarbeit – normalerweise individuelle Ländersache – gemeinsam organisieren und finanzieren. Somit haben nun alle Jugendlichen Zugang zur Jugendberatungsstelle in Bruck. Umgekehrt können die vier Sozialarbeiter auf der burgenländischen Seite am Hotspot Bahnhof nach den Jugendlichen sehen.

Vorzeigeprojekt für andere Grenzregionen

„Die Jugend ist mobil, die kennt da überhaupt keine Grenzen“, sagt die burgenländische Jugendlandesrätin Daniela Winkler (SPÖ), die sich freut, dass die Landesgrenze nun auch für die Jugendarbeit keine Rolle mehr spiele. Die Projekte werden entsprechend dem Bevölkerungsanteil zu zwei Dritteln von Niederösterreich und zu einem Drittel vom Burgenland finanziert. Aus Sicht der niederösterreichische Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) könne die Zusammenarbeit "vielleicht auch ein Vorzeigeprojekt für andere Grenzregionen sein.“