Ein umgebauter Vierkanter in Bergland ist der Sitz der Firma Nussland. Seit der Gründung im Jahr 2016 dreht sich für Geschäftsführerin Julia Taubinger und ihren Ehemann Marcus Schindelegger alles um Walnüsse. „Die Idee dahinter war, die Walnüsse, die wir vor ein paar Jahren auf einem Feld gepflanzt hatten, zu verarbeiten. Und da ich aus einem Müllereibetrieb komme, war mir die Verarbeitung von Lebensmitteln sehr vertraut“, erzählt Geschäftsführerin Julia Taubinger.
Nussland nimmt gesammelte Walnüsse entgegen
Gemeinsam mit ihrem Ehemann beschloss sie daher, eine moderne Walnuss-Knackerei zu errichten. Das Prinzip ist einfach: Jeder, der Walnüsse gesammelt hat, kann die Nüsse direkt am Firmensitz in Bergland oder bei einer der zahlreichen Übernahmestellen in Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark oder dem Burgenland abgeben. Das können Privatpersonen sein, die einen oder mehrere Walnussbäume im Garten haben, aber ebenso Landwirte. Für die Nüsse bekommt man entweder frisch geknackte Nüsse oder bares Geld.
Der Landwirt Karl Haslauer aus Bergland brachte schon öfters Nüsse vorbei. „Ich liefere die Nüsse zweimal pro Saison und bin froh, dass es hier diese regionale Vermarktungsmöglichkeit gibt, weil wir mehr Nüsse haben, als wir in der Familie brauchen können“, so Haslauer.
Anlage kann bis zu 300 Tonnen Walnüsse verarbeiten
Dabei ist es egal, ob die Walnüsse trocken oder feucht sind. Denn bei der Firma Nussland werden die Nüsse auf Qualität und Feuchtigkeit überprüft, anschließend getrocknet und dann eingelagert. Verarbeitet werden die Nüsse in den meisten Fällen frisch. Pro Jahr sind es rund 170 Tonnen Nüsse.
Ausgelegt ist die Anlage sogar auf bis zu 300 Tonnen, so Taubinger. „Nach der Knackerei wird sortiert. Das ist der längere Prozess an dem gesamten System, weil es wird bis zu siebenmal maschinell sortiert, nach Größen unterschiedlich getrennt, dann wird noch zweimal manuell nachkontrolliert. Somit können wir eigentlich eine saubere, schalenfreie und fremdkörperfreie Ware anbieten.“
Walnüsse mit schwarzer Schale sind meist noch gut
In den vergangenen Jahren traf man auch vermehrt auf Walnüsse mit einer schwarzen Schale. Laut Taubinger würden daher viele Menschen glauben, dass die Walnuss nicht mehr gut ist. Das sei aber ein Irrtum, erklärt sie: „Das ist ein eingeschleppter Schädling, die sogenannte Walnussfruchtfliege. Diese Fliege legt ihre Eier auf die grüne Schale. Die Eier entwickeln sich dann auf der grünen Schale zu Würmern. Dadurch kann die grüne Schale nicht mehr von der normalen Nuss abfallen und wird schwarz und verschrumpelt. Aber wenn man die schwarze Schale heruntergibt, sind die Nüsse darunter zu 80 Prozent ganz normal und genießbar.“
Besuch bei Firma Nussland
Die Firma Nussland mit Sitz in Bergland im Mostviertel verarbeitet pro Jahr etwa 170 Tonnen Walnüsse. Eigenen Angaben nach verfügt das Unternehmen über die größte Nussknackanlage Europas.
Für die kommenden Jahre hat man bei Nussland bereits vorgesorgt. Auf etwa sieben Hektar Fläche wurden circa 700 verschiedene Walnussbäume gepflanzt, die schon bald reichlich Nüsse tragen sollen. Nüsse, die man nicht nur frisch geknackt bekommt, sondern die von Nussland auch veredelt werden – zu Walnussölen, Likören oder auch Walnuss-Pestos.