Das Rücklicht eines Neuwagens leuchtet auf.
ORF/Petra Ottitsch
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Wirtschaft

Chipmangel bremst Autokäufer aus

Der weltweite Chipmangel hat in der Autobranche gravierende Folgen. Das frühere Opel-Werk in Wien bleibt bis Jahresende geschlossen. Die Zahl der ausgelieferten Autos brach ein. Das hat einen Dominoeffekt auf Autozulieferer und -händler.

Es steckt jede Menge Elektronik in einem Auto. Umso mehr Zusatzausrüstung und Sicherheitstechnik an Bord ist, umso mehr Chips braucht man. Sie sind also ein wichtiger Baustein der Autoindustrie. Die Nachfrage nach den kleinen Teilen ist groß. Die Autokäuferinnen und Autokäufer bekommen den Engpass bei den Mikrochips bereits deutlich zu spüren, denn dementsprechend lange müssen sie auf einen Neuwagen warten.

„Die Wartezeit hängt vom Automodell ab. Grundsätzlich betrifft es alle Autohersteller. Wir haben derzeit Lieferzeiten – je nach Modellreihen – von über einem Jahr“, sagte der Fachgruppenobmann Fahrzeughandel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), Wolfgang Schirak, gegenüber noe.ORF.at.

Mehrere Neuwagen stehen im Ausstellungsraum eines Autohändlers.
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Chipengpässe sorgen für Zulieferprobleme in der Autoproduktion und lange Wartezeiten beim Neuwagenkauf

Im Fahrzeughandel greift ein Rädchen ins andere, auch die Preise für Gebrauchtwagen zogen deutlich an: „Am Gebrauchtwagenmarkt führt die aktuelle Situation zu einer Verknappung des Angebotes. Es sind immer weniger interessante Fahrzeuge verfügbar“, ergänzte Schirak. Denn wegen der Lieferengpässe steigen viele Neuwageninteressenten auf einen jungen Gebrauchtwagen um.

Chip-Krise zieht weite Kreise unter Autozulieferern

Der Mangel an Mikrochips zwingt die Autobauer weltweit dazu, ihre Produktion zu drosseln oder gar stillzulegen. Das hat natürlich massive Auswirkungen auf die Autozulieferer, auch in Niederösterreich. Bei Pollmann sind die Beschäftigten an den Standorten in Karlstein an der Thaya und in Vitis (beide Bezirk Waidhofen an der Thaya) in Kurzarbeit. Der Chipmangel trifft die gesamte Automobilproduktion und deren Zulieferer, heißt es seitens des Waldviertler Autozulieferers.

Laut der Industriellenvereinigung Niederösterreich befindet sich von den weltweit größten Chipherstellern nur noch ein Unternehmen in Europa. In die Infineon-Chipfabrik in Villach (Kärnten) wurden zuletzt 1,6 Milliarden Euro investiert. „Die Kunden reißen uns die Chips aus der Hand, das Timing ist perfekt“, sagte Infineon-Vorstand Jochen Hanebeck bei der Eröffnung Mitte September.