Präsentation in Hamburg
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Verkehr

Verkehr der Zukunft: Impulse aus Hamburg

Der ITS-Kongress in Hamburg ist die weltweit größte Messe über die Zukunft der Mobilität. Um sich Anregungen zu holen und sich auszutauschen, war auch eine Delegation aus Niederösterreich dabei. Im Mittelpunkt stand die Einhaltung der Klimaziele.

Die Hansestadt Hamburg mit ihren mehr als 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gilt im Moment als eines der Vorzeigeprojekte für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Die rot-grüne Stadtregierung nahm sich vor, dass bis 2030 80 Prozent des gesamten Verkehrs mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Rad oder zu Fuß erfolgt.

Man müsse es schaffen, so der für den Verkehr zuständige Staatsrat Martin Bill, dass man auch ohne Auto jene Freiheit hat, die viele Menschen mit dem Auto haben – also jederzeit von jedem Ort ohne lange Wartezeiten nach Hause zu gelangen. Das kann laut Bill nur dann geschehen, wenn die Infrastruktur kräftig ausgebaut wird.

Elektrobusse ab 2022 auch im Weinviertel

Ausgebaut wird derzeit in Hamburg das Elektrobusnetz. 260 Busse sind bereits im Einsatz, die Reichweite beträgt 200 Kilometer. Busse derselben Bauart werden ab nächstem Jahr auch in Niederösterreich zum Einsatz kommen. Konkret im Schweinbarther Kreuz zwischen Gänserndorf, Mistelbach und Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach). Geplanter Start ist im August, es gebe auch schon Interesse von niederösterreichischen Städten auf E-Busse umzusteigen, etwa von Baden, sagt VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll.

E-Bus
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Diese E-Busse sollen bald auch in Niederösterreich fahren

Für Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) hat das Hamburger Modell des Öffi-Ausbaus viele Vorteile. Man habe in Hamburg Konzepte gesehen, die für Millionenstädte angewendet werden. In Niederösterreich brauche es als Flächenbundesland einen guten Mix aus verschiedenen Konzepten für den ländlichen Raum – im kleinstädtischen Bereich, für die Dörfer und die Gemeinden in Niederösterreich. Das Auto werde immer einen wichtigen Stellenwert haben, „aber wir brauchen auch Infrastrukturmaßnahmen im öffentlichen Bereich“, sagte Schleritzko.

Donau als wichtige Verkehrsader

Am Hamburger Hafen werden jährlich 135 Millionen Tonnen Güter umgesetzt. Hier hat die Firma Rhenus Logistic mit weltweit 33.000 Mitarbeiter einen Standort. Rhenus ist auch am Hafen Krems beteiligt und sieht gerade dort einen wichtigen Standort.

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Am Hamburger Hafen werden jährlich 135 Millionen Tonnen Güter umgesetzt

Für Uwe Oppitz, einem der Geschäftsführer von Rhenus, ist Krems so etwas wie das „Tor für den osteuropäischen Markt“, wie er sagte. Man sehe hier großes Potential. Derzeit werden nur zehn Prozent der Möglichkeit des Warentransports genutzt. Die Landesregierung arbeitet in einem EU-weiten Projekt gemeinsam mit anderen Regionen und Universitäten daran, wie man die Donau als Transportweg noch mehr nutzen kann. Schleritzko spricht von einer Aufgabe der Zukunft, um die man sich ganz besonders annehmen müsse.