Wirtschaft

Innovationspreis: Enzym macht Gift ungiftig

„ZENzyme“, ein biotechnologisch entwickeltes Enzym, das Schimmelpilzgift ungiftig macht, ist mit dem „Karl Ritter von Ghega-Preis“ ausgezeichnet worden. Entwickelt wurde es von der Firma Biomin aus Getzersdorf (Bezirk St. Pölten).

Der „Karl Ritter von Ghega-Preis“ ist die wichtigste Auszeichnung für Innovationsprojekte in Niederösterreich. Heuer wurde er zum 34. Mal vergeben, diesmal ging er nach Getzersdorf. „ZENzyme“ heißt das Siegerprojekt. Das Enzym wandelt das Schimmelpilzgift Zearalenon in einen ungiftigen Metaboliten um, informiert das Unternehmen.

Nützlich ist das deswegen, da diese Schimmelpilzgifte massive Ernteverluste von Getreide, vor allem von Mais, Weizen und Soja, verursachen und die Gesundheit und Fruchtbarkeit von Nutztieren für die Lebensmittelproduktion gefährden, heißt es.

Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Gudrun Vogtentanz (Biomin GmbH) und  Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger
David Schreiber
Bei der Preisverleihung: Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker, Gudrun Vogtentanz (Biomin GmbH) und Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger

Vielfältige Innovationsprojekte

Ausgezeichnet wurden zudem auch weitere Innovationen aus Niederösterreich, etwa die Firma LINETECHNOLOGY aus Waidhofen an der Ybbs für ihr modulares Aufbereitungssystem für industrielle Reststoffe. Beste Innovation eines Kleinunternehmens wurde der effektive Nachweis von Coronavirus-Antikörpern von Fianostics in Wiener Neustadt.

Ein digitales Selbsthilfeprogramm für unipolar depressive Patienten der Firma SOFY aus Klosterneuburg (Bezirk Tulln) holte den Preis in der Digitalisierungskategorie. Die Fachhochschule St. Pölten wurde für ein Projekt ausgezeichnet, das zeigt, wie Künstliche Intelligenz in der Medizin genutzt werden kann, etwa durch eine 3D-Ganganalyse. Ebenso um Künstliche Intelligenz geht es beim Siegerprojekt der Firma Circly aus St. Pölten, eine selbstlernende und selbst optimierende interaktive Softwarelösung für Klein- und Mittelunternehmen.

„Forschung, Entwicklung und Innovation sind die treibenden Kräfte für die erfolgreiche Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Niederösterreich", so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) bei der Verleihung. „Die heurigen Preisträger des Innovationspreises zeigen, dass es den Betrieben gelungen ist, stärker, digitaler und innovativer aus dieser Pandemie herauszukommen.“

Innovationen seien ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens, sagte Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker. „Nur wer sich weiterentwickelt und Neues ausprobiert, kann im internationalen Wettbewerb bestehen. Der Innovationspreis macht deutlich, wie innovativ und kreativ Niederösterreichs Unternehmen sind – und zwar vom Kleinst- bis zum Großunternehmen.“