Martin Eichtinger bei einem Meeting in Brüssel
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Politik

Ideen aus Niederösterreich in Brüssel

Seit vier Jahren sind zur Zukunft Europas Ideen von Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern gesammelt worden. Diese wurden nun von Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) in Brüssel an den höchsten Regionsvertreter Europas übergeben.

Rot-Weiß-Rot und Blau-Gelb in der europäischen Hauptstadt. Nicht nur der neue Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) reiste dieser Tage bekanntlich nach Brüssel, sondern auch Niederösterreichs Landesrat Martin Eichtinger mit einer heimischen Delegation.

Drei zentrale Forderungen wollte Niederösterreich in Brüssel deponieren. Zum Einen soll der Forschungsstandort Europa, sicher auch als Folge der Pandemie, gestärkt werden, hieß es. Der zweite Punkt: das große Thema Nachhaltigkeit und Ökologisierung, „wo wir unbedingt möchten, dass die Wirtschaft grüner wird, aber auch, dass wir generell bis hin zur Gestaltung von Grünräumen künftig ökologischer unterwegs sein werden“, so Eichtinger.

Leben am Land soll attraktiver werden

Der dritte Bereich sei vor allem für Niederösterreich sehr wichtig, da „wir einen großen Anteil des ländlichen Raums haben“, so Eichtinger. „Wir möchten gerne, dass die Europäische Union Anstrengungen unternimmt, um das Leben im ländlichen Raum attraktiver zu gestalten.“

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Zukunftsideen aus Niederösterreich wurden in Brüssel präsentiert und übergeben

Seit 2018 wurden diese Forderungen und Ideen zur Zukunft und Entwicklung Europas bei Salon-Veranstaltungen des Europa-Forums Wachau von 7.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern gesammelt. Übergeben wurde das Paket nun an den Präsidenten des Ausschusses der Regionen, Apostolos Tzitzikostas, der als Vertreter von fast 330 Regionen und Städten an der Zukunftskonferenz für Europa teilnimmt.

„Wir müssen als Erstes zuhören, das ist ein wichtiger Schritt, weil Brüssel den Bürgern bisher nicht so intensiv zugehört hat wie wir es gerne gehabt hätten. Aber – das ist ein nächster Schritt – nach dem Zuhören müssen wir handeln, denn Europa braucht Veränderungen“, so Tzitzikostas gegenüber noe.ORF.at in Brüssel.

Gesundheitszentrum Gmünd als Vorbild

Parallel dazu hat man gleich ein sehr europäisches Projekt, eine europäische Premiere in Niederösterreich präsentiert: das grenzüberschreitende Gesundheitszentrum in Gmünd. Pandemie- und terminbedingt fand die Präsentation per Videokonferenz statt. Das Gesundheitszentrum Gmünd wird am Samstag eröffnet und wurde zu einem Gutteil von der EU gefördert. Bis zu 40 Ärztinnen, Ärzte und Gesundheitsexperten aus Österreich und Tschechien werden im Zentrum Patientinnen und Patienten von beiden Seiten der Grenze behandeln.

Martin Eichtinger bei einem Meeting in Brüssel
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Per Videokonferenz präsentierte Eichtinger Kommissarin Kyriakides das Gesundheitszentrum Gmünd

„Es ist einmalig in Europa. Erstmals, dass es so ein grenzüberschreitendes Gesundheitszentrum gibt und auch Kommissarin Kyriakides hat anerkannt, dass das ein Modell ist, das auch in anderen Regionen Europas entsprechend umgesetzt werden sollte“, so Eichtinger nach der Präsentation.

Auch bei weiteren Treffen in Brüssel gab es viel Lob für das Projekt, etwa von der Präsidentin des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, Christa Schweng: „Da wird am Unmittelbarsten gezeigt, wofür Europa da ist und was Europa leisten kann, gerade die Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass wir in Europa zusammenarbeiten. Denken Sie an die Impfstoffbeschaffung und -entwicklung. Das ging nur mit europäischen Mitteln.“