Schulzentrum Gloggnitz
David Boureau
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Kultur

Bauherrenpreis für Schulzentrum Gloggnitz

Aus österreichweit 152 Einreichungen für den ZV-Bauherrenpreis wurden sechs Projekte ausgezeichnet, darunter das Schulzentrum Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen). Die Gewinner des renommierten Bauherrenpreises wurden am Freitagabend in Innsbruck geehrt.

Die diesjährigen Einreichungen reichten von Wohn-, Büro- und Bildungsbauten bis zu Wissenschafts- und Kulturinstitutionen sowie gemeinnützigen Einrichtungen. Aus den 152 Einreichungen wurden 24 Projekte nominiert. Daraus ermittelte die Hauptjury, bestehend aus dem Linzer Architekten Peter Riepl, dem Grazer Architekten Roger Riewe und der Architekturtheoretikerin Angelika Schnell die sechs Preisträger des ZV-Bauherrenpreises 2021.

Der Preis der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs (ZV) wird seit 1967 vergeben und honoriert Persönlichkeiten oder Personenkreise, die sich als Bauherr, Auftraggeber oder Mentor in besonderer Weise für die Baukultur in Österreich verdient gemacht haben. „Dabei steht die architektonische Gestaltung sowie der innovatorische Charakter im Vordergrund. Die Bauten sollen einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfeldes leisten“, heißt es.

Schulzentrum Gloggnitz
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„Die Bauten sollen einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Lebensumfeldes leisten“, heißt es über die Projekte

Es werden beispielhafte Projekte gesucht, bei denen die intensive Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Architekten zu außergewöhnlichen Lösungen geführt hat. Ausgezeichnet werden herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie städtebauliche Lösungen, die in den vergangen drei Jahren entstanden sind.

„Lernende Kinder die beste Investition in die Zukunft“

Einen der sechs ZV-Bauherrenpreise erhielt das Schulzentrum in der Richtergasse 6 in Gloggnitz. Das im August 2019 fertiggestellte Gebäude sowie der Freiraum wurde von Dietmar Feichtinger Architectes geplant, die Bauherrschaft lag bei der Stadt Gloggnitz bzw. Bürgermeisterin Irene Gölles (WfG).

In der Begründung der Jury hieß es u.a.: „Die im Wettbewerb geforderte Nachhaltigkeit betraf nicht nur das ökologische Konzept, das mit Wärmepumpe, Massespeicherung und Solarzellen heutigen Standard erfüllt. Vielmehr ging es vor allem darum, die vielfältigen sozialen und pädagogischen Aktivitäten zu einem nachhaltigen Austausch mit der ganzen Stadt zu verbinden. Das geschieht auf mehreren Ebenen. Zum einen bietet das Schulzentrum in den eigenen Räumen die Möglichkeit zur Nutzung durch Sportvereine, Veranstaltungen aller Art usw. Zum anderen ist die Erdgeschosszone konsequent raumhoch verglast, sodass PassantInnen unmittelbar Einblick in die Werkstatt-, Experimentier- und Technikräume haben, die hier untergebracht sind.“

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„Vielmehr ging es vor allem darum, die vielfältigen sozialen und pädagogischen Aktivitäten zu einem nachhaltigen Austausch mit der ganzen Stadt zu verbinden“, so die Jury

Jurymitglied Angelika Schnell, Professorin für Architekturtheorie, Architekturgeschichte und Entwurf an der Akademie der bildenden Künste Wien: „Vor allem aber werden die zentral gelegenen Sporthallen – eine Turnhalle, eine Kletterwand, ein Gymnastikraum –, auf die man stößt, sobald man das Gebäude betritt, Besuchende visuell und akustisch in ihren Bann ziehen. Wahrscheinlich eine Hommage an Josef Lackners Ursulinengymnasium in Innsbruck (1980), funktioniert die Botschaft hier im Stadtzentrum noch viel besser: spielende, lernende, tobende Kinder sind die beste Investition in die Zukunft.“

ZV-Bauherrenpreis: „Streben nach dem Bestmöglichen“

Den ZV-Bauherrenpreis erhielten außerdem die Auferstehungskapelle in Straß im Attergau und der Panoramalift am Michaelerplatz in Steyr (beide Oberösterreich), das Tiroler Steinbockzentrum in St. Leonhard im Pitztal (Tirol), das Sigmund Freud Museum in der Berggasse und das VinziDorf in der Boergasse (beide Wien).

Der ZV-Bauherrenpreis biete nach einem Jahr Pause wieder die Gelegenheit, hervorragende Beziehungen zwischen der Architektenschaft und ihren Auftraggeberinnen und Auftraggebern zu würdigen, so so Maria Auböck, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs. „Diese Kooperationen können Brücken schlagen und zeigen, dass die aktuellen Herausforderungen der digitalen Welt, der Klimakrise und der globalen Unsicherheit die gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Streben nach dem Bestmöglichen brauchen, um hervorragende baukünstlerische Ergebnisse zu erlangen.“