Eine Frau hält einen Fieberthermometer
APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

Heuer wieder mehr Grippefälle erwartet

Im Gegensatz zum vergangenen Herbst sind die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung heuer deutlich zurückgefahren. Laut Apotheker- und Ärztekammer muss man daher davon ausgehen, dass auch das Grippevirus wieder mehr im Umlauf ist.

In vielen Bereichen herrscht keine Maskenpflicht mehr, da die CoV-Infektionslage derzeit entspannter ist als vergangenes Jahr um diese Zeit. Mit diesen reduzierten Maßnahmen gehe auch einher, dass sich Viren leichter verbreiten können, so die Apothekerkammer. Das gelte auch für Grippeviren, die zum Beispiel gerade in Kroatien auf dem Vormarsch sind. Vor einem Aufenthalt in dem Urlaubsland rät die Apothekerkammer daher zu einer Impfung.

Speziell für Kinder wird es heuer eine Impfaktion geben. Gegen Vorlage eines Rezepts erhält man die Impfung gegen Influenza für Kinder gratis. Für Erwachsene sei derzeit keine vergleichbare Aktion geplant, so die Apothekerkammer, jedoch sei genug Impfstoff da. Wartelisten wird allerdings auch heuer wieder geben, denn der Absatz laufe gut. Noch Unentschlossenen rät man zum Schutz gegen die Grippe.

Kein Abstand zwischen CoV- und Grippeimpfung notwendig

Auf Nachfrage bei der Ärztekammer Niederösterreich ergibt sich ein ähnliches Bild, was eine Empfehlung für die Grippeimpfung angeht: „Es ist anzunehmen, dass im kommenden Winter Influenzaviren und SARS-CoV-2 gleichzeitig vorhanden sein werden, sodass Doppelinfektionen bzw. aufeinanderfolgende Infektionen nicht auszuschließen sind, und dass Influenza das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf erhöht und umgekehrt“, heißt es hier.

Spritzen
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Durch weniger Maßnahmen gegen das Coronavirus wird auch die Verbreitung von Grippeviren weniger eingedämmt. Sowohl Apotheker- als auch Ärztekammer raten daher zur Grippeimpfung.

Daher wird seitens der Ärztekammer Niederösterreich die Influenza-Impfung ab dem vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen – vor allem für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren sowie Personal im Gesundheitswesen und in der Altenpflege. Einen zeitlichen Abstand zwischen einer CoV-Schutzimpfung und der Grippeimpfung benötige es im Normalfall dabei nicht.

Impfung im Idealfall bis Mitte November

Die Grippewelle beginnt laut Ärztekammer in Österreich meist Ende Dezember oder überhaupt erst im Jänner. Davon sei auch in diesem Winter auszugehen. Die beste Zeit für die Impfung ist daher Ende Oktober bis Mitte November. Auch die Ärztekammer bestätigt, dass die Influenzawelle letzten Winter wegen der COVID-19-Maßnahmen, wie Kontaktreduktion und Maskentragen, schwach ausgefallen ist. 2021/22 wird es wahrscheinlich weniger kontaktreduzierende Maßnahmen geben, wodurch es wieder zu mehr Grippefällen kommen könnte, lautet auch hier die Einschätzung.