„Wir könnten verkaufen noch und nöcher“, sagt Sabine Riedl, die ein Reisebüro betreibt und in der Wirtschaftskammer Niederösterreich die Obfrau der Fachgruppe Reisebüros ist. „Es ist extrem. Es gibt mehr Anfragen als Plätze in den Flugzeugen und wir mussten in den vergangenen Tagen sogar einige Anfragen absagen.“
„Die Kunden wollen zum Meer“
Dass wieder mehr Menschen wegfliegen, bestätigt auch Daniela Sinnhuber. Sie ist Büroleiterin in einem Reisebüro in Krems: „Man merkt, dass die Kunden wieder mehr Mut haben, zu reisen. Nicht zuletzt auch aufgrund der Impfung.“ Besonders beliebt sind nach Auskunft der Wirtschaftskammer Destinationen im indischen Ozean, aber auch Reisen nach Ägypten, Dubai, Zypern oder in die Türkei.
„Die Kundinnen und Kunden wollen zum Meer. Es reicht jetzt nicht mehr, nur in Österreich Urlaub zu machen. Sie wollen wieder die weite Welt entdecken und es freut uns sehr, dass die Familien wieder zu uns ins Reisebüro kommen. Die Leute suchen die Sicherheit und die Hilfe im Reisebüro“, sagt Sinnhuber.
Durchwachsen hingegen ist die Situation in den Hotels. Gefragt sind Wellness- und Sporthotels, weniger gefragt die Unterkünfte rund um Wien, sagt Fachgruppenobfrau Susanne Kraus-Winkler gegenüber dem ORF Niederösterreich. „In Zahlen gegossen bedeutet das, dass wir zum Beispiel im Bereich rund um den Flughafen nur Auslastungen zwischen zehn und 20 Prozent erreichen bzw. teilweise sogar darunter.“

Zufriedenstellende Buchungen gebe es im Vorfeld der Herbstferien in Wellnesshotels bzw. Natur- und Sportdestinationen, erzählt die Obfrau der Fachgruppe Hotellerie: „Hier liegen die Auslastungen zwischen 70 und 80 Prozent“, so Kraus-Winkler. Gerade die Betreiber von Hotels spüren die Folgen der Coronapandemie also noch. Der Trend gehe aber in die richtige Richtung.