MiB Manfred Fehrer Rohrverbieger Rohrau
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„MENSCHEN IM BLICKPUNKT“

Rohrverbieger macht „aus Blech Musik“

In Niederösterreich gibt es zwar 500 Blasmusikkapellen mit mehr als 25.000 Musikerinnen und Musikern. Doch Handwerker, die Blechblasinstrumente bauen und reparieren, sind selten. Eine Ausnahme ist Manfred Fehrer aus Rohrau (Bezirk Bruck an der Leitha).

Hunderte Metallrohre mit verschiedenen Durchmessern und Längen liegen in der Werkstatt von Manfred Fehrer. Kunstvoll gebogen und mit Schalltrichtern, Ventilen und Mundstücken versehen, entstehen daraus Blechblasinstrumente. Der Bau einer Trompete dauert mehr als eine Woche.

Die Schalltrichter für seine Instrumente lässt er nach seinen Plänen von einem anderen Betrieb fertigen. Das Verbiegen der Rohre betreibt er selbst in Handarbeit. Dafür werden die Blechrohre mit einem Flammenwerfer biegsam gemacht und vorsichtig in die richtige Form gebogen. „Dafür braucht man viel Gefühl“, erklärt Fehrer, „bei einer Trompete ist gar nicht so viel Kraft notwendig.

Tuba "ist wirklich ein Kraftakt“

Bei den größeren Instrumenten ist das allerdings anders. "Ein Tenorhorn oder eine Tuba in Form zu bringen, ist wirklich ein Kraftakt.“ Die Rohrlänge einer Trompete beträgt etwa 134 Zentimeter. Das Rohr, aus dem eine Tuba geformt wird, ist mehr als fünf Meter lang. „Alles in allem brauche ich etwa 45 Arbeitsstunden für eine neue Trompete“, sagt Manfred Fehrer.

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Hunderte Metallrohre mit verschiedenen Durchmessern und Längen liegen in der Werkstatt
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Bevor das Blech zum Instrument gebogen wird, prüft Fehrer durch das Klopfen das Material
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Seine Kunden sind Amateur- und Profimusiker, vom örtlichen Musikverein bis zu den Tonkünstlern
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Danach werden Blechinstrumente wie Trompeten mit der Hand geformt
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Der Bau einer Trompete dauert mehr als eine Woche
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Im Nebenraum warten etliche Instrumente, die eine Reparatur oder ein Service brauchen
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Das Rohr, aus dem diese Tuba geformt worden ist, ist mehr als fünf Meter lang
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Die Ventile wieder neu einzustellen ist laut Fehrer Fingerspitzenarbeit
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Bevor das Instrument wieder seinem Besitzer übergeben wird, wird es noch getestet, in der Fachsprache „angeblasen“

Seine Kunden sind Amateur- und Profimusiker, vom örtlichen Musikverein bis zu den Tonkünstlern. Im Nebenraum warten etliche Instrumente, die eine Reparatur oder ein Service brauchen. Die Instrumente werden dabei zerlegt. Sogenannte Oxidationen, also „Rostflecken“, werden entfernt und die Ventile wieder neu eingestellt. „Für diese Arbeit brauche ich eine Lupe“, sagt Manfred Fehrer, „die Gleitpassungen sind extrem klein. Da geht es um Bruchteile von Millimetern, die stimmen müssen, damit der Klang passt.“

Instrument „aus nichtssagendem Stück Blech“

Manfred Fehrer war als Profimusiker jahrelang rund um den Globus unterwegs. Der Bau von Instrumenten sei sein absoluter Traumjob: „Das Tolle ist, dass ich aus einem nichtssagenden Stück Blech im Endeffekt ein Instrument mache, mit dem man wunderschöne Musik spielen kann.“