Viele Schüler stehen vor den Ständen der Ausbildungsbörse in Krems
ORF/Johannes Reiterits
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Bildung

Erste sonderpädagogische Ausbildungsbörse

In der allgemeinen sonderpädagogischen Schule Krems hat die österreichweit erste und einzige Ausbildungsbörse für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnissen stattgefunden. 17 Firmen und Institutionen zeigten Ausbildungsmöglichkeiten.

Es sei ein österreichweites Novum, das in Krems für Schülerinnen und Schüler mit Einschränkungen aufgestellt wurde, meinte die Leiterin der allgemeinen sonderpädagogischen Schule Krems und Initiatorin Regina Holzer. „Es ist unglaublich wichtig, dass es eine Ausbildungsbörse rein für unsere Schüler gibt, wo sie sehen können, welche Ausbildungen für sie möglich sind und welche Arbeitgeber überhaupt förderungsbedürftige Ausbildungen anbieten“, so Holzer.

17 Aussteller waren bei der Börse dabei. Darunter waren nicht nur Firmen, sondern auch Institutionen, die Auszubildende begleiten. Vom Fahrradhersteller über Gastronomen und dem AMS bis hin zum kleinen Friseursalon waren die Angebote breit gestreut. Die Schülerinnen und Schüler kamen nicht nur aus dem Bezirk Krems, sondern sind „weit über die Bezirksgrenzen hinweg angereist“, so Holzer.

„Schülern eine Chance geben“

Der Großteil der Jugendlichen war um die 15 Jahre alt. Mit Sondergenehmigung der zuständigen Behörden können Schülerinnen und Schüler jedoch auch bis 18 in eine sonderpädagogische Schule gehen, erklärte Holzer.

Wichtig sei, dass die Kinder eine gute Ausbildung danach bekommen, denn sie wollen ja arbeiten: „Wir sind wirklich einfach davon überzeugt, dass all unsere Schüler mit ihren besonderen Bedürfnissen auch einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten können – man muss ihnen nur die Chance dazu geben.“

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Zwei Menschen mit Einschränkung geben sich ein „High-Five“
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Die Aussteller informierten die Jugendlichen über Ausbildungsmöglichkeiten
Verschieden Aussteller, wie etwa ein Fahrradhändler, präsentieren ihre Tätigkeiten
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Vom Fahrradhändler bis zur Bäckerei waren viele Firmen sowie Institutionen bei der Ausbildungsbörse vertreten

Vorurteile gegenüber Arbeitskräften mit Einschränkungen

Laut Holzer gibt es nach wie vor zu viele Vorurteile gegenüber der Arbeitskraft von Menschen mit Einschränkungen. Genaue Zahlen, wie viele Absolventinnen und Absolventen einer sozialpädagogischen Schule derzeit ohne Arbeit sind, gibt es nicht – laut AMS waren im September jedoch 2.660 geistig oder körperlich eingeschränkte Personen in Niederösterreich arbeitssuchend gemeldet. Gesamt waren in Niederösterreich im gleichen Zeitraum 42.406 Personen als arbeitssuchend gemeldet.

Dass Menschen mit Einschränkungen eine wichtige und sinnvolle Arbeit leisten, beweisen zumindest die 17 Aussteller, unter denen der Großteil Arbeitgeber sind. Sie haben Erfahrung mit Arbeitskräften mit besonderen Bedürfnissen.

Laut Schulleiterin Regina Holzer überlegt man bereits, ob es noch einmal eine solche Arbeitsbörse geben soll, denn die Schülerinnen und Schüler hatten sichtlich Interesse an den verschiedenen Arbeitswelten gezeigt.