Ahornsetzlinge
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Umwelt & Klima

Klimafitter Wald: Millionen für Aufforstung

In Niederösterreich haben Schädlinge wie der Borkenkäfer in den vergangenen Jahren rund 20.000 Hektar Wald zerstört, das entspricht etwa der Hälfte der Fläche der Stadt Wien. Nun fließen Millionen in die Aufforstung.

Im Waldviertel sind die Spuren des Klimawandels bereits deutlich sichtbar. Vor einigen Jahren war etwa die Region um die Rosenburg noch von dicht gesetzten Fichtenwäldern geprägt, jetzt sollen Eiche und Ahorn zu einem neuen, klimafitten Wald heranwachsen.

„In zwei von unseren Revieren sind etwa 80 bis 90 Prozent der Fichten gestorben, bei dem anderen sind es immer noch 40 bis 50 Prozent“, schildert Forstwirt Markus Hoyos. Jetzt ist Weitsicht gefragt, denn die Bäume, die neu gepflanzt werden, müssen auch noch mit dem Klima in 100 Jahren zurechtkommen. „Deswegen verändern wir unsere Aufforstung in dem Sinn, dass wir mehr in Richtung Laub-Mischwälder bzw. Eichen-Mischwälder gehen, die einfach mehr die Hitze ertragen wie die Fichte“, so Hoyos.

Unterstützung kommt dabei von der Politik. „Wir haben mithilfe der Bundesregierung den Waldfonds ins Leben gerufen“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP), „und es gibt das Programm der ländlichen Entwicklung, das kofinanziert wird von der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Niederösterreich.“ In vergangenen Jahren seien so 30 Millionen Euro in Wiederaufforstungsmaßnahmen geflossen.

Drei Milliarden neue Bäume für Europa

Das Problem betrifft aber nicht nur Niederösterreich, „deswegen werden wir jetzt eine europaweite Forst- und Waldstrategie beschließen, wo es eben darum geht, mitzuwirken, zu helfen, den Wald aufzuforsten, und natürlich an die neuen Herausforderungen durch den Klimawandel anzupassen“, informiert EU-Kommissar Johannes Hahn. Bis 2030 sollen europaweit drei Milliarden neue Bäume gepflanzt werden. Darüber hinaus läuft bei den Forstwirten die Suche nach Einnahmequellen. Denn bis der Wald wieder wirtschaftlich genutzt werden kann, dauert es zwei bis drei Generationen.