Impfbus in Stockerau
ORF/ Pöchhacker
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Coronavirus

Ausreisekontrollen: Ansturm auf Impfbusse

Die landesweit steigenden Inzidenzen und die Ausreisekontrollen in den Bezirken Melk und Scheibbs führen offenbar zu einer steigenden Impfbereitschaft. Besonders viele Stiche werden derzeit in den Impfbussen verabreicht, zuletzt gab es einen neuen Höchstwert.

Sechs Impfbusse rollen koordiniert von Notruf Niederösterreich derzeit durch ganz Niederösterreich. Wo sie halten, kann sich jeder spontan und ohne Termin impfen lassen. „Die Nachfrage nach diesem Angebot steigt“, sagt Stefan Spielbichler, Sprecher von Notruf Niederösterreich.

Am vergangenen Samstag verzeichnete Notruf Niederösterreich sogar einen vorläufigen Rekord: Insgesamt 1.853 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ließen sich an einem Tag in den Fahrzeugen impfen. Das waren so viele, wie noch nie seit Beginn der Aktion im August. Zum Vergleich: Am Samstag der Vorwoche lag der Wert bei 890 Impfungen.

Bezirkshauptmann: „Impfbusse sind der richtige Weg“

Eine steigende Nachfrage nach Impfungen beobachtet auch der Scheibbser Bezirkshauptmann Johann Seper. Bislang ist Scheibbs der Bezirk mit den wenigsten gegen Covid-19 geimpften Menschen im Bundesland. Die Immunisierungsrate liegt hier lediglich bei 55,34 Prozent, niederösterreichweit sind es 65,1 Prozent.

Schon seit einigen Wochen bemüht sich Seper deshalb gemeinsam mit den Bürgermeistern seines Bezirks, möglichst viele Gemeinden mit Impfbussen zu versorgen, wie er gegenüber noe.ORF.at sagte. Nun scheinen die Bemühungen Früchte zu tragen: Allein in drei Gemeinden im Scheibbser Bezirk ließen sich vergangenen Samstag 392 Menschen in den Impfbussen impfen.

„Diese Werte sind wirklich gut. Wir sehen, dass die Impfbusse der richtige Weg sind, um die Menschen zu erreichen“, so der Bezirkshauptmann. Er hofft, dass die erhöhte Impfbereitschaft bald auch zu sinkenden Infektionszahlen und damit zu einem Ende der Ausreisekontrollen für Scheibbs führen werde – mehr dazu in Ausreisekontrollen auch im Bezirk Scheibbs (noe.ORF.at; 22.10.2021).

Impfbusse fahren vor allem Risikogemeinden an

Grundsätzlich kann jede Gemeinde einen Impfbus bei Notruf Niederösterreich anfordern. Der Bus bleibt etwa drei Stunden lang an einem Ort, in dieser Zeit können bis zu 200 Personen geimpft werden.

Auch Firmen und Vereine können um einen Impfbus ansuchen oder eine lokale Impfaktion in Kooperation mit Notruf Niederösterreich durchführen. Priorisiert würden jedoch jene Gemeinden, die bislang eine geringe Impfquote oder hohe Infektionszahlen aufweisen, betonte Spielbichler. Eine Aufstockung der Busse ist bisher nicht angedacht.