Chronik

Polizei bestätigt: Verdächtiger Polizist tot

Nach dem Fund einer Leiche in einem Windschutzgürtel bei Moosbrunn (Bezirk Bruck an der Leitha) am Mittwoch hat die Polizei nun bestätigt, dass es sich dabei um den gesuchten Polizisten handelt. Der 44-Jährige soll seine Lebensgefährtin erstickt haben.

Die Leiche des Mannes war am späten Mittwochnachmittag von einem Diensthund der Polizei im Unterholz des Augebietes der Piesting entdeckt worden, sagte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gegenüber noe.ORF.at. Der 44-Jährige dürfte Suizid begangen haben.

Das Gebiet war tagsüber nochmals gezielt durchsucht worden. Taucher der Spezialeinheit Cobra waren zudem im Piestingfluss im Einsatz. Die Leiche wurde schließlich im Nahbereich jener Stelle entdeckt, an der vor einer Woche das Auto des 44-Jährigen gefunden worden war, sagte der Polizeisprecher.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die Psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.

Obduktion angeordnet

Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion angeordnet. Es gebe keine Hinweise auf Fremdverschulden, teilte Behördensprecher Erich Habitzl auf Anfrage mit. Neben dem Toten sei eine Pistole der Marke Glock gefunden worden. Die Dienstwaffe sei dem 44-Jährigen zuzuordnen.

Der Mann soll am 20. Oktober in Deutsch-Brodersdorf in der Marktgemeinde Seibersdorf (Bezirk Baden) seine 43-jährige Lebensgefährtin im gemeinsamen Haus erstickt haben. Die Frau war von von Angehörigen aufgefunden worden. Der Tod der Frau ist dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge durch Ersticken eingetreten. Festgestellt wurde ein stumpfes Trauma im Bereich von Brust, Kopf und Hals.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Polizisten fahnden nach dem Verdächtigen
Monatsrevue / Lenger
In dem Waldstück in Moosbrunn, wo das Auto des Verdächtigen gefunden wurde, wurde eine große Suchaktion durchgeführt
Polizisten fahnden nach dem Verdächtigen
Monatsrevue / Lenger
Auch das Einsatzkommando Cobra und die Bereitschaftseinheit waren an der Suche beteiligt
Polizei ermittelt nach Tod einer Frau
Monatsrevue/Thomas Lenger
Die 43-Jährige war am 20. Oktober von Angehörigen tot aufgefunden worden
Mordalarm Bezirk Baden
Monatsrevue/Thomas Lenger
Warum es zu der Bluttat gekommen ist, ist laut Polizei weiterhin unklar

Suche gestaltete sich schwierig

Die Polizei hatte eine groß angelegte Suchaktion nach dem Beschuldigten eingeleitet, an der auch mehrere Polizeihubschrauber, Beamte aus den Bezirken Bruck an der Leitha und Baden sowie der Schnellen Interventionsgruppe und Diensthunde teilnahmen. Wegen des dicht bewachsenen Gebiets gestaltete sich die Suche aber schwierig und brachte tagelang keinen Erfolg.

Laut Polizei gab es zwar keine Hinweise auf eine Gefährdung anderer Personen, sagte ein Sprecher. Allerdings konnte man nicht ausschließen, dass der 44-Jährige seine Dienstwaffe bei sich hatte. Die Hintergründe der Bluttat sind laut Polizei weiter unklar – mehr dazu in Frau erstickt: Lebensgefährte flüchtig (noe.ORF.at; 21.10.2021) und Frau erstickt: Polizei sucht Verdächtigen (noe.ORF.at; 22.10.2021).