Waldbrand auf der Ostflanke
ORF/Pia Seiser
ORF/Pia Seiser
Chronik

Waldbrand über Nacht wieder stärker geworden

Beim Waldbrand in Hirschwang (Bezirk Neunkirchen) hat sich die Situation in der Nacht wieder zugespitzt. Laut Feuerwehr ist in diesem Bereich nun ein „massiver Löscheinsatz“ geplant. „Es sieht aber schlimmer aus, als es ist“, sagte Einsatzleiter Josef Huber.

Fotos von der Nacht zeigen, wie der Brand auf der Ostflanke erneut stärker geworden ist. In diesem Bereich soll am Freitag der Einsatzschwerpunkt liegen, sagte Einsatzleiter Josef Huber in der Früh gegenüber noe.ORF.at.

„Auf der Ostflanke kommen immer wieder Glutnester zum Vorschein, es flackern immer wieder Flammen auf. Unsere Hauptaufgabe mit den Feuerwehreinsatzkräften wird es sein, hier einen massiven Angriff zu starten – auf der einen Seite mit Bodenmannschaften, auf der anderen Seite mit Hubschrauberunterstützung“, sagte Huber.

Die acht Hubschrauber von Polizei und Bundesheer nahmen in der Früh wieder die Löscharbeiten aus der Luft auf und konzentrierten sich dabei zunächst auf diesen östlichen Bereich des Brandes. 200 Feuerwehrleute hatten über Nacht die Stellung gehalten, tagsüber stehen wieder 500 Helfer im Einsatz.

Fotostrecke mit 11 Bildern

Waldbrand Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Die Situation hatte sich in der Nacht auf Freitag durch den starken Wind wieder etwas verschlimmert
Waldbrand Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Zahlreiche Glutnester wurden neu angefacht
Waldbrand Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
200 Feuerwehrleute hielten über Nacht die Stellung
Feuer auf der Ostflanke
Einsatzdoku/Patrik Lechner
„Die Situation sieht schlimmer aus, als sie ist“, relativierte Einsatzleiter Josef Huber in der Früh
Waldbrand in Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Auf der betroffenen „Ostflanke“ ist am Freitag ein „massiver Löschangriff“ geplant
Waldbrand Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Das große Problem sind Glutnester, die mit freiem Auge nicht erkennbar sind
Waldbrand in Hirschwang in der Nacht auf Freitag
Einsatzdoku/Patrik Lechner
Die Wetterprognose bereitet den Einsatzkräften Sorge
Hubschrauber beim Einsatz beim Waldbrand
ORF/Gernot Rohrhofer
Der Einsatzschwerpunkt am Freitag liegt im östlichen Teil des Brandgebietes
Feuerwehrautos beim Waldbrand in Hirschwang
APA/Barbara Buchegger
Die Feuerwehrleute der Katastrophenhilfszüge aus dem ganzen Bundesland arbeiten seit Montag im Zwölfstundenschichtbetrieb
Hubschrauber im Löscheinsatz bei der Ostflanke am Freitag
ORF/Pia Seiser
Die Hubschrauber von Polizei und Bundesheer starteten am Freitag in der Früh von Neuem mit den Löscharbeiten aus der Luft
Waldbrand Hirschwang in der Nacht auf Freitag
ORF/Pia Seiser
Auf beiden Seiten des Brandgebietes sollen zudem verstärkt Bodentruppen zum Einsatz kommen

Westflanke: Wetterprognose bereitet Sorge

Auf der Westflanke – im Höllental, wo Schneeberg und Rax sehr nahe zueinander kommen – hat die Feuerwehr bereits in den vergangenen Tagen eine „Verteidigungslinie“ mit Wasserwerfern aufgebaut. Fünf Großtanklöschfahrzeuge wurden an der B27 positioniert.

Sie sollen verhindern, dass sich der Brand von der derzeit betroffenen Schneeberg-Seite auf die gegenüberliegende Rax-Seite ausbreitet. „Diese ‚Verteidigungslinie‘ steht nach wie vor und kann innerhalb kürzester Zeit aktiviert werden, damit das Rax-Gebiet geschützt ist“, sagte Huber. „Es ist alles in Betrieb“, man sei gerüstet, „sollte Wind aufkommen“.

Ebendiese windigen Verhältnisse waren auch für Freitag prognostiziert worden. Die Vorhersage bewahrheitete sich allerdings bis in die Nachmittagsstunden hinein nicht. „Es herrscht Windstille“, zeigte sich Huber erfreut. Entspannung für die Situation könnten Niederschläge bringen. Diese sind aber erst für Montagabend angesagt. Wohngebiete sind nach wie vor nicht gefährdet, wurde betont.

Der Einsatzleiter zur aktuellen Lage

Josef Huber im Interview mit ORF-Reporterin Pia Seiser über die Situation in Hirschwang an der Rax, die sich in der Nacht wieder etwas zugespitzt hat.

Entspannung noch nicht in Sicht

Der Brand war am Montag ausgebrochen und hatte sich in der Nacht auf Dienstag innerhalb von nur zehn Stunden von fünf auf 115 Hektar ausgebreitet. Wegen des steilen Geländes waren Löscharbeiten zunächst nur aus der Luft möglich.

Seit Donnerstag konnte der Bodeneinsatz verstärkt werden, die Feuerwehrleute wurden dabei von Mitgliedern der Bergrettung gesichert – mehr dazu in Waldbrand: Kampf gegen „unsichtbare“ Flammen (noe.ORF.at; 28.10.2021).

„Es gelingt uns seit Tagen, die Brandausbreitung aufgrund der Ost- und Westflanke zu verhindern, wo wir immer wieder massiv Feuerwehrkräfte einsetzen. Von einer Lokalisierung können wir noch nicht sprechen. Eine Entspannung wird erst eintreten, wenn der Wetterumschwung kommt, sprich mit Niederschlägen“, sagte Huber. „Dann können wir sagen, dass der Brand gelöscht werden kann.“ Laut der ORF-Wetterredaktion ist Montagabend mit Regen zu rechnen – mehr dazu in wetter.ORF.at.

Feuerwehren kämpfen weiter gegen Rax-Brand

500 Feuerwehrmänner und Einsatzkräfte sind mittlerweile zwischen Rax und Schneeberg (Niederösterreich) im Einsatz, um den seit Wochenbeginn im Unterholz des Schneeberg lodernden Brand zu löschen.

Die Feuerwehrleute, die bei dem Waldbrand im Einsatz sind, kommen aus ganz Niederösterreich. „Wir haben in jedem Bezirk eine Struktur des Katastrophenhilfsdienstes, auf die wir zurückgreifen können. Wenn es notwendig ist, können wir sofort bis zu 6.000 Feuerwehrmitglieder aktivieren. Diese werden im Schichtbetrieb alle zwölf Stunden abgewechselt“, so der Einsatzleiter.

Bei den Löscharbeiten im steilen, unwegsamen Gelände gab es in den vergangenen Tagen bereits einige Verletzte. Ein Forstarbeiter wurde laut Huber von einem Stein getroffen und ins Krankenhaus gebracht, befindet sich aber mittlerweile in ambulanter Behandlung. Drei Feuerwehrleute wurden zudem leicht verletzt, aber „Gott sei Dank hatten wir noch keinen Schwerverletzten“, so Huber.