Coronavirus

„2G“ für Nachtgastro und Großveranstaltungen

Wegen der steigenden CoV-Zahlen zieht auch Niederösterreich mit den Maßnahmen nach: Ab 8. November können Nachtgastronomie und Großveranstaltungen nur noch geimpft oder genesen besucht werden. Im Handel, in Museen und Bibliotheken wird die FFP2-Maske Pflicht.

„Verschärfungen aufgrund der hohen Zahlen unumgänglich“, heißt es in einer Aussendung des Landes. Nach Angaben des Landes werden in den Spitälern derzeit 216 Covid-19-Patientinnen und Patienten auf Normalstationen sowie 51 auf Intensivstationen behandelt. Innerhalb von 24 Stunden kamen nach Angaben der AGES 1.138 neue Fälle hinzu, derzeit sind 9.792 Menschen im Bundesland mit CoV infiziert.

Deswegen wird ab 8. November der Zutritt bei der Nachtgastronomie und bei Großveranstaltungen (ab 500 Personen) nur noch geimpften und genesenen Menschen möglich sein. Die FFP2-Maskenpflicht gilt zudem ab 8. November wieder im Handel, in Markthallen, in Einkaufszentren, in Museen und Bibliotheken eingeführt. Davon betroffen sind alle Personen – also Geimpfte, Getestete und Genesene, heißt es.

Routineoperationen könnten verschoben werden

Landeshauptfrau-Stv. Stephan Pernkopf (ÖVP) verweist auf die vorhergesagten Entwicklungen in den Spitälern: „Nach Aussagen von unseren Verantwortlichen in der NÖ Landesgesundheitsagentur kann aktuell für manche Bereiche nicht mehr ausgeschlossen werden, dass in absehbarer Zeit Routineoperationen verschoben werden müssen." Der Schutz der Patientinnen und Patienten habe oberste Priorität, so Pernkopf.

Mit den verschärften Maßnahmen könne die Entwicklung abgeflacht werden, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): "Das ist aktuell leider notwendig, wenn wir unsere Kliniken in den nächsten Wochen nicht wieder an den Rand des Möglichen bringen wollen, wie aktuell prognostiziert wird. Mit den sehr strengen Maßnahmen zur Nachtgastronomie sowie bei Großveranstaltungen und im Handel wollen wir einer Überlastung des Gesundheitssystems entgegenwirken.“ Einmal mehr appelliert Königsberger-Ludwig, sich impfen zu lassen, um vor einer schweren Erkrankung durch Covid-19 geschützt zu sein.

Nachtgastronomie Disco Clubs Wr. Neustadt Reportage
ORF
In die Nachtgastronomie in Niederösterreich kommt man ab 8. November nur mehr geimpft oder genesen

Niederösterreich reiht sich damit unter jene Bundesländer, die Maßnahmen individuell verschärfen. In Wien gelten „2G“ in der Nachtgastronomie und die FFP2-Maskenpflicht schon länger. Ähnliche Regeln gelten oder gelten bald auch in der Steiermark, in Oberösterreich, Tirol und Kärnten. Nur Burgenland und Vorarlberg bleiben noch bei den Mindestregeln des Bundes – mehr dazu in Auch Niederösterreich verschärft CoV-Regeln (news.ORF.at; 30.10.2021).

Cluster nach Heurigen-Besuch

Unterdessen gibt es im Bezirk Bruck an der Leitha einen neuen CoV-Cluster mit 43 Fällen. Die Infektionen dürften im Zusammenhang mit einem Besuch in einem Heurigenlokal stehen. Aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig heißt es, dass das Lokal eine „gute Gästeregistrierung durchgeführt“ habe. So seien alle Personen erfasst worden, viele der Besucher seien auch bereits geimpft.

Im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen wurden am Samstag 37 Infektionen gezählt, um vier mehr als am Vortag. In der Asylbetreuungsstelle in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) waren es neun, zwei weniger als am Vortag. Der Hotspot in einem Pflegeheim im selben Bezirk ist um vier auf 23 Fälle geschrumpft. Neu sind ein Cluster um ein Bauunternehmen im Bezirk Amstetten sowie im Zusammenhang mit einer Handelsfirma in der Landeshauptstadt St. Pölten. Gezählt wurden jeweils elf Erkrankte.

Weiterhin hoch war am Samstag in vielen Teilen des Bundeslandes die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner. Der Bezirk Melk war laut dem Dashboard der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit einem Wert von 1.171,4 erneut österreichweiter Spitzenreiter. Auch die drei weiteren Bezirke mit Ausreisekontrollen – Lilienfeld (773,3), Amstetten (721,3) und Scheibbs (620,7)- rangierten über der 600er-Marke. In diesen Bereich kommen mittlerweile auch Waidhofen an der Ybbs (637,7) und der Bezirk Waidhofen an der Thaya (603,2).