Zwei obdachlose Menschen liegen auf der Straße
APA/Roland Schlager
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Soziales

Caritas-Kältetelefon startet im November

Die Caritas hat ab Montag österreichweit wieder ihr Kältetelefon in Betrieb. Bemerkt man, dass sich ein Mensch in der Kälte auf der Straße befindet, könne man mit einem Anruf beim Kältetelefon für die Betroffenen oft lebenswichtige Hilfe leisten, so die Caritas.

Die Außentemperaturen werden in den nächsten Monaten sinken, für „obdachlose Menschen unerträglich und zum Teil lebensbedrohlich“, heißt es seitens der Caritas. Was geschieht, wenn man sieht, dass Menschen auf der Straße im Freien schlafen und man beim Kältetelefon anruft? „Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Caritas können sie so, wenn nötig, mit einem Schlafplatz in einer Notschlafstelle, einer warmen Mahlzeit und frostsicheren Schlafsäcken versorgen."

Caritas will, dass „niemand auf der Straße erfriert“

Minusgrade sind für obdachlose Menschen nicht nur eine zusätzliche Belastung, sondern können auch gefährlich werden. „Wir wollen, dass niemand auf Österreichs Straßen erfriert. Je mehr Menschen die Nummer des jeweiligen Kältetelefons in ihrem Handy eingespeichert haben und anrufen, umso zuverlässiger können wir möglichst zeitnah dort sein, wo wir gebraucht werden“, so Anna Parr, Generalsekretärin der Caritas Österreich.

Die Caritas empfiehlt auch, wie man sich richtig verhält, um einem obdachlosen Menschen, der in der Kälte auf der Straße liegt, helfen kann. „Erstens: Ansprechen und fragen, ob Hilfe benötigt wird. Zweitens: Für konkrete Hilfe kontaktieren Sie bitte eines der Caritas Kältetelefone oder eine Caritas-Einrichtung. Drittens: In akut lebensbedrohlichen Situationen oder bei Gesundheitsgefährdung bitte unbedingt die Rettung unter 144 verständigen“, kann man auf der Website des Kältetelefons der Caritas lesen.

Schlafsack
APA/Helmut Fohringer

Die Obdachlosenbetreuung in St. Pölten obliegt der Emmausgemeinschaft, die auch Notschlafstellen anbietet. Kontakte von Wohnungslosen-Einrichtungen gibt es auf der Website des Netzwerks Wohnungslosenhilfe Niederösterreich. Das Caritas-Kältetelefon in Wien ist rund um die Uhr von November bis Ende April unter der Telefonnummer 01/480 45 53 erreichbar.

„Obdachlosigkeit macht krank und einsam“

Obdachlosigkeit könne viele Gesichter haben, so die Caritas. „Es sind nicht mehr nur die klassischen Stereotypen, also wohnungslose, ältere Männer mit zerschlissener Kleidung und Rauschebart, sondern auch junge Menschen und Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind.“ Obdachlos zu sein, bedeute mehr, als kein Dach über dem Kopf zu haben, sondern heißt auch Nässe, Kälte und Hunger sowie „vor allem auch Ablehnung und das Unverständnis vieler Mitmenschen. Obdachlosigkeit kostet Kraft und Obdachlosigkeit bedeutet Stress. Obdachlosigkeit macht krank und vor allem einsam.“