TrauerRaum
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Soziales

Raum für Trauer im Stift Klosterneuburg

Gerade zu Allerheiligen und Allerseelen gedenken viele Menschen ihrer verstorbenen Lieben. Eine Möglichkeit, seine Trauer akzeptieren zu lernen, bietet der TrauerRaum im Stift Klosterneuburg. Denn gerade während der Pandemie fühlen sich viele Trauernde alleine.

Trauer äußert sich bei jedem Menschen anders. Das weiß Anna Fürst, Obfrau des Vereins Mobile Hospizbegleitung St. Martin, aus langjähriger beruflicher und ehrenamtlicher Erfahrung. Um Trauernden gerade rund um Allerheiligen und Allerseelen Unterstützung anzubieten, haben der Verein und das Stift Klosterneuburg gemeinsam den TrauerRaum ins Leben gerufen.

Fünf Tage lang können sich Trauernde dort bei verschiedenen Stationen intensiv mit all diesen Gefühlen auseinandersetzen. So kann man beispielsweise eine Kerze anzünden, eine Nachricht an den Verstorbenen schreiben oder aus Scherben etwas gänzlich Neues erschaffen, denn: „Das Leben geht weiter, es geht nur völlig anders weiter“, so Fürst. Man müsse lernen, die Trauer und den Verlust in sein Leben zu integrieren.

Auch persönliche Gespräche möglich

Die Idee für den TrauerRaum sei entstanden, weil es während der Hochphasen der Pandemie nicht möglich gewesen sei, Gedenkfeiern abzuhalten, erzählt Fürst. Deshalb sei der Redebedarf vieler Trauernden auch groß. Neben den zehn Stationen wird daher im TrauerRaum auch das persönliche Gespräch mit einem Trauerbegleiter oder einem Geistlichen angeboten.

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Für Gespräche stehen Trauerbegleiter und Geistliche zur Verfügung

Die Stationen und die Gespräche sollen Menschen helfen, ihre Trauer zu verarbeiten. „Die meisten haben ihr Anliegen, etwas, was sie bewegt und da muss man schauen, wo sie sind und dann versuchen, dass sie mit dem Thema weiterkommen können – wie auch immer sie das tun“, sagt der Augustiner-Chorherr Clemens Gallban, der auch für Gespräche zur Verfügung steht.

Vor allem in der heutigen Zeit scheine es vielen schwer zu fallen, mit Verlusten umzugehen, sagt er: „Wir leben in einer Gesellschaft, die oft den Tod ignorieren möchte. Doch der Tod kommt oft plötzlich und die Menschen müssen lernen, wie man damit umgeht“, so Gallban. Deshalb möchte man die Menschen im TrauerRaum während des schwierigen Trauerprozesses bestmöglich unterstützen und ihnen zeigen, dass sie nicht alleine sind.