In der Luft waren auch am Montag neben Hubschraubern von Bundesheer und Innenministerium mehrere Fluggeräte aus anderen Ländern. Unterwegs waren zwei Spezialhubschrauber aus Deutschland – Sikorsky CH-53 – und die beiden aus Italien entsandten Canadair-Maschinen des Typs CL-415. Ebenso eingesetzt wurde einmal mehr eine Maschine aus der Slowakei.
„Das gezielte Wasserabwerfen zeigt punktuell schon sehr gute Wirkungen“, sagte Einsatzleiter Josef Huber gegenüber dem ORF Niederösterreich am frühen Montagnachmittag. „Mit den Bodenmannschaften erzielen wir im östlichen Bereich auch schon sehr guten Erfolg.“ Fast 700 Helfer sind am Montag im Einsatz.
Hilfe aus dem Ausland vorerst bis Mittwoch
Diese Fluggeräte aus dem Ausland dürften dem Rax-Gebiet großteils noch mehrere Tage erhalten bleiben. „Der Einsatz der Maschinen aus Deutschland und Italien ist bis Mittwoch eingetaktet“, sagte Huber zur APA.
Bezüglich der Bodenmannschaften gehen die Planungen laut derzeitigem Stand bis zum kommenden Wochenende. Kräfte aus fünf anderen Bundesländern werden eingesetzt. „Wir stemmen das sicher noch mit unseren Einsatzkräften. Wir haben den Katastrophenhilfsdienst in Niederösterreich, wo wir jederzeit auf 6.000 Feuerwehrmitglieder zugreifen können“, so Huber.
ORF-Reporter vom Löscheinsatz
ORF-Reporter Gernot Rohrhofer berichtet von den Löscharbeiten im Raxgebiet.
Seitens des Bundesheeres wurde am Montag mit der Pilatus PC-6 auch ein mit einer Wärmebildkamera ausgestattetes Flächenflugzeug zur Anwendung gebracht. Die Maschine soll mit Luftbildern vom Brandgebiet zur zielgenauen Ortung von Glutnestern beitragen. „Der Vorteil beim Einsatz der Pilatus PC-6 ist, dass die Bilder unmittelbar aus der Luft direkt in die Einsatzzentrale übertragen werden können“, erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP).
Einsatzkräfte hoffen auf Wetterumschwung
Große Hoffnung setzen die Einsatzkräfte im Rax-Gebiet auf den prognostizierten Regen. Laut der ORF-Wetterredaktion soll in der Nacht auf Dienstag eine Kaltfront eintreffen und es verbreitet zu regnen beginnen – mehr dazu in wetter.ORF.at.
„Jeder Niederschlag hilft hier, die Brandintensität zu verringern. Wenn Niederschlag kommt, wird es sicher zu einer Entspannung der Situation kommen“, sagte Huber.
Montagfrüh hatte der Einsatzleiter gegenüber noe.ORF.at von einer „verhältnismäßig ruhigen Nacht“ gesprochen. 150 Einsatzkräfte hatten von Sonntag auf Allerheiligen die Stellung gehalten.
„Es sind zwar immer wieder Glutnester aufgeflammt, aber merklich weniger als in den vergangenen Tagen“, so Huber. „Für das freie Auge ist fast kein freies Feuer mehr zu sehen, aber der Schein trügt. Wir haben noch sehr viele Glutnester im Hang drinnen, die heute auch mit den Bodenmannschaften bekämpft werden“, so Huber in den frühen Morgenstunden.
Die Flammen waren am Montag der Vorwoche ausgebrochen. Das Feuer breitete sich extrem rasch aus – innerhalb von zehn Stunden von fünf auf mehr als 100 Hektar – mehr dazu in „Größter Waldbrand, den es je gab“ (noe.ORF.at; 26.10.2021).
Brand bei beliebter Lagerfeuerstelle ausgebrochen
Festgestellt wurde laut Polizeisprecher Johann Baumschlager mittlerweile, dass die Flammen an einer Stelle ausgebrochen sind, an der in der Vergangenheit immer wieder Lagerfeuer gemacht worden waren. Das hätten Video-Aufzeichnungen der Rax-Seilbahn gezeigt, die auf den Gegenhang gerichtet sind. Darauf sei – wie auch die „Kronen Zeitung“ berichtete – eine erste Rauchsäule zu sehen, die am Montagvormittag vor einer Woche aus dem Waldgebiet aufgestiegen war.
Die Polizei überprüft nun, wer in den Tagen vor dem Brand in den umliegenden Hütten zu Gast war. Auch den zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung werde nachgegangen, hieß es – mehr dazu in Erste Spekulationen über Brandursache (noe.ORF.at; 27.10.2021).