Eine Waldviertel-Rallye als Geisterrennen ohne Fans wollte Organisator Christian Schuberth-Mrlik trotz steigender Covid-19-Infektionszahlen unbedingt verhindern. Wochenlang arbeitete er mit seiner Crew an einem geeigneten Präventionskonzept, um eine sichere Veranstaltung gewährleisten zu können.
„Das Konzept ist sehr ausgeklügelt“, erklärte Schuberth-Mrlik im Gespräch mit noe.ORF.at. „Es muss zu hundert Prozent mit dem Gesetz übereinstimmen und jederzeit up to date sein. Wir wollen keine Fehler machen.“ Die Regeln müssen deshalb streng eingehalten werden. Bei sämtlichen Zuschauerzonen und in der Servicezone gilt die 3-G-Regel. Auf große Feiern oder Siegerehrungen wird verzichtet.
Zum 40. Mal wird die Waldviertel-Rallye heuer zum großen Schotterspektakel. Vor wenigen Jahren fuhr Schuberth-Mrlik noch selbst mit, jetzt organisiert er sie. „Das Waldviertel war immer schon der Boden des Rallyesports. 1981 ist sie in Waidhofen an der Thaya zum ersten Mal gestartet worden. Tradition spielt eine große Rolle“, so Schuberth-Mrlik.
Baumschlager erstmals mit E-Auto am Start
Internationaler Rallyesport mit lokalem Flair – damit ist die Waldviertel-Rallye zu einer der beliebtesten Veranstaltungen im Kalender geworden. Auch heuer dürfen sich die Fans beim letzten Staatsmeisterschaftslauf des Jahres auf die besten und schnellsten Piloten freuen.
„Wir haben ein fantastisches Starterfeld und sind sportlich stark besetzt. Die Rallyefans werden voll auf ihre Kosten kommen“, verspricht der Veranstalter. Die großen Favoriten sind Simon Wagner, der bereits vor dem letzten Saisonrennen als Staatsmeister feststeht, und Raimund Baumschlager, der erstmals im Waldviertel mit einem E-Auto an den Start gehen wird.
„Der Sound fehlt zwar ein wenig, aber wenn Raimund quer über die Strecke driftet und die Schottersteine fliegen, ist das auch sehr spektakulär“, ist Schuberth-Mrlik überzeugt. „Ich bin sehr gespannt, welche Performance das Auto bringt. So wie ich Raimund kenne, wird er alle Register ziehen, um die Rallye zu gewinnen.“
114 Kilometer, 84 Prozent Schotteranteil
Der Start erfolgt am Samstag um 7.00 Uhr in der MJP Arena in Fuglau (Bezirk Horn). Die Strecke führt über acht Sonderprüfungen und 114 Kilometer durch die Bezirke Horn, Hollabrunn und Krems. Zu den Höhepunkten gehört unter anderem die Sonderprüfung in Schiltern und Langenlois (beide Bezirk Krems), bei der die Fans von den Weinbergterrassen aus einen perfekten Blick auf die Strecke genießen können.
Nicht fehlen darf außerdem der Rundkurs Manhartsberg, der mit mehr als 18 Kilometern die längste Herausforderung für die Piloten darstellt. Charakteristisch sind auch heuer wieder die 84 Prozent Schotteranteil. Der Sieger wird am Samstag gegen 17.30 Uhr wieder in Fuglau erwartet.