Josef Holzer
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Der Mann aus der „Streiflichter“-Signation

„Streiflichter“ war in den 1960er-Jahren eine beliebte TV-Sendung im ORF. In der Signation für Niederösterreich war ab 1962 ein Mann mit Pferd und Pflug vor der Burg Kreuzenstein zu sehen. Sein Name: Josef „Joschi“ Holzer. Er wurde rein zufällig zum Motiv.

Die Sendung „Streiflichter“ wurde laut Recherchen im ORF-Archiv von 2. September 1959 bis 30. August 1967 ausgestrahlt. Der Landwirt vor der Burg Kreuzenstein bei Leobendorf (Bezirk Korneuburg) war allerdings nicht von Beginn an in der Kennung von Niederösterreich zu sehen, zuvor wurde das Stift Melk gezeigt. Die Szene mit dem pflügenden Bauern taucht erst um den April 1962 auf.

Die Filmaufnahmen entstanden damals rein zufällig, erinnert sich der heute 88-jährige Josef Holzer. „Ich war am Feld an der Bundesstraße, als ein Auto vom Rundfunk vorbeifuhr. Es blieb stehen und die Leute fragten mich, ob ich noch einmal mit dem Pferd über den Erdäpfelacker gehen kann, damit sie mich filmen können. Das haben sie dann auch getan. Das war alles ein Zufall, da war nichts ausgemacht.“

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Josef Holzer
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Josef Holzer auf jenem Feld, auf dem in den 1960er-Jahren rein zufällig die Filmaufnahmen für die TV-Signation entstanden sind
Josef Holzer
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Der pflügende Bauer vor der Burg Kreuzenstein löste in der Sendungssignation das Stift Melk ab
Josef Holzer
ORF/Kawus Nikou
Der heute 88-Jährige wurde durch seinen Auftritt in der TV-Signation in seiner Heimatgemeinde zum Fernsehstar

So wurde „Joschi“, wie ihn seine Bekannten nennen, zumindest in seiner Heimatgemeinde Leobendorf zum Fernsehstar. „Die Leute kamen zu meinem Heurigen und sagten, dass ich im Fernsehen bin. Sie fragten mich, wie ich das gemacht haben, ins Fernsehen zu kommen. Einige fragten auch, was ich dafür bekommen habe. Aber ich habe nichts dafür bekommen.“

Das Pferd „Hansi“, mit dem Holzer in der Signation zu sehen war, lebt schon lange nicht mehr. Seine Arbeit erledigt mittlerweile der Traktor. Dort, wo in den 1960er-Jahren der Erdäpfelacker war, befindet sich heute ein weitläufiges Industriegebiet. „Früher war das alles von Leobendorf bis Korneuburg frei, heute aber nicht mehr“, sagte der 88-Jährige.