Operationssaal
APA/Frank May
APA/Frank May
Coronavirus

Planbare Operationen werden verschoben

In Niederösterreich sind seit Mittwoch (3. November) 1.518 Neuinfektionen gemeldet worden. Das ist die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Pandemiebeginn. Intensivbetten werden knapp, planbare Operationen müssen zum Teil verschoben werden.

In den Landeskliniken in Niederösterreich werden derzeit 349 Corona-Patienten behandelt, 64 davon auf Intensivstationen. In den vergangenen drei Wochen haben sich die Zahlen somit mehr als verdoppelt. Von den insgesamt verfügbaren 333 Intensivbetten in Niederösterreich sind 198 von Nicht-Corona-Patienten belegt, damit stehen derzeit noch 71 freie Intensivbetten zu Verfügung. Die Zahl der akuten Corona-Fälle ist in Niederösterreich in den vergangenen Tagen sprunghaft auf über 12.000 angestiegen. Das sind um ein Drittel mehr, als vor einem Jahr.

„Die Situation ist im Augenblick ziemlich angespannt. Es gibt sehr wenig freie Intensivkapazitäten. Wir müssen damit rechnen, dass in den nächsten drei bis fünf Tagen von der großen Zahl an stationären Covid-Patienten doch ein gewisser Teil intensivpflichtig wird. Und das würde dann zu einer Verknappung führen. So ist teilweise schon damit begonnen worden, diese Zunahme zu kompensieren und planbare elektive Eingriffe zu reduzieren“, sagt Christoph Hörmann, der Leiter der Klinischen Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Uniklinikum St. Pölten. Akute Notfälle und dringliche Eingriffe seien davon nicht betroffen, diese werden jederzeit durchgeführt.

Kliniken arbeiten nach Stufenplan

Es gebe bereits einen Stufenplan, wie die Kliniken in Niederösterreich weiter vorgehen können, um Kapazitäten zu haben, wenn die Zahl der beatmungspflichtigen Patienten weiter zunimmt, wird seitens der Landesgesundheitsagentur betont.

„Personal zu rekrutieren und auf der Intensivstation sozusagen zu bündeln, geht aber nur, wenn in anderen Bereichen Leistungen reduziert werden. Idealerweise sucht man sich natürlich diese Leistungen als erstes heraus, wo eine Verschiebung der Operationen oder Leistungserbringung, zwar unangenehm für den Patienten ist, wo man das aber aus medizinischer Sicht durchaus verantworten kann, um eben für den erhöhten Bedarf an Akutressourcen wirklich frei zu sein“, so der Mediziner Hörmann.