Fluggäste checken ein
APA/dpa/Moritz Frankenberg
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Verkehr

Österreicher wollen fliegen wie vor der Krise

Die Coronavirus-Krise hat bei den Österreicherinnen und Österreichern nicht zum Umdenken in Bezug auf das Fliegen geführt. Wer vor der Krise gerne geflogen ist, will das danach auch wieder tun, ergab eine Umfrage im Auftrag des Luftfahrtverbands.

Nur wer vorher schon nicht flog, will auch künftig verzichten. Drei von vier Österreicherinnen und Österreichern fliegen jährlich. Die Absage der Flüge während der Coronavirus-Pandemie bedauerte nur die Hälfte der Befragten – darunter vor allem junge Menschen. Das sind Ergebnisse aus einer Online-Umfrage, für die im Juli 1.000 Österreicherinnen und Österreicher über 16 Jahren von Hasslinger Consulting befragt wurden. Die Umfrage wurde beim Luftfahrtsymposium des Österreichischen Luftfahrtverbandes mit dem Titel „Neue Zeiten für die Luftfahrt: Reisefreiheit oder Rückkehr zur Planwirtschaft?“ am Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) vorgestellt.

Umweltüberlegungen spielen nur eine kleine Rolle

Mehr als drei Viertel der Befragten sind zum Fliegen positiv eingestellt, egal, ob sie sich selbst als umweltbewusst einschätzen oder nicht. Umweltüberlegungen spielen beim Fliegen nur eine kleine Rolle. Denn die Umweltverträglichkeit ihrer Privatreise ist für die Mehrheit die geringste Sorge. Dabei wird dem Luftverkehr mehr Umweltbelastung zugeschrieben als dem Autoverkehr, obwohl letzterer in seiner Gesamtheit ein Vielfaches der CO2-Belastung verursache. Rund 40 Prozent der Befragten würden eine luftfahrtkritische Berichterstattung wahrnehmen, hieß es in der Studie.

Flughafen Wien Schwechat
APA/Helmut Fohringer
Die Umweltverträglichkeit ihrer Privatreise ist für die Mehrhiet der Befragten die geringste Sorge, so eines der Umfrageergebnisse

Laut Umfrage können sich 61 Prozent für Mindestpreise bei Flügen erwärmen, auch eine CO2-Steuer wird von fast zwei Drittel gutgeheißen, selbst wenn sie zu höheren Flugpreisen führt. Flugverbote oder Einschränkungen der Anzahl der Flüge pro Person akzeptiert hingegen nur eine Minderheit. Am liebsten wären den Menschen technologische Neuerungen, die Fliegen sauberer machen.

Langfristiges Ziel ist CO2-neutrales Fliegen

„Nachhaltigkeit und Fliegen schließen sich nicht aus“, erklärte dazu Staatssekretär Magnus Brunner (ÖVP). Man solle nicht das Fliegen verbieten, sondern mit technologischen Innovationen nachhaltiger machen. Bisher seien mehr als 200 Millionen Euro in Innovationen in der Luftfahrt investiert worden. Auch wenn die Luftfahrt nur für rund drei Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sei, gebe es noch enormes Potenzial für Emissionseinsparungen. Langfristiges Ziel müsse CO2-neutrales Fliegen sein.

Peter Malanik, Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes, verwies darauf, dass eine große Mehrheit in Österreich positiv zur Luftfahrt eingestellt sei. Umweltbelastung sei die einzige negative Assoziation mit hoher Bedeutung – alle anderen Assoziationen seien positiv belegt.