Coronavirus CoV Test wird in Labor ausgewertet
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Angespannte CoV-Lage in Niederösterreich

Die CoV-Zahlen steigen in Niederösterreich rasant an. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt am Donnerstag bei 481,2. Die Inzidenzzahlen variieren geografisch, große Unterschiede gibt es zwischen Geimpften und Ungeimpften sowie zwischen den Altersgruppen.

In Niederösterreich vervierfachte sich die Sieben-Tage-Inzidenz im Herbst. Aktuell beträgt sie landesweit 481,2. Damit liegt Niederösterreich genau im Bundesschnitt. Die Bezirke mit den höchsten Inzidenzwerten sind Melk mit 1.060, Lilienfeld mit 1.032, Amstetten hat 936, der Bezirk Scheibbs 705 und die Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs hat derzeit sogar eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1.446.

Die Ausreisekontrollen zeigen offenbar noch keine merkbare Wirkung. Auch andere Bezirke wie etwa Waidhofen an der Thaya und Neunkirchen könnten bei weiter steigenden Zahlen bald von Ausreisebeschränkungen betroffen sein, hieß es am Donnerstag seitens des Landessanitätsstabes.

Je jünger, desto höhere Inzidenz

Nach Altersgruppen sind die Inzidenzahlen höchst unterschiedlich. Generell stecken sich derzeit eher jüngere Menschen an. Mit über 600 ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei fünf- bis 14-Jährigen am höchsten, gefolgt von den 15- bis 24-Jährigen und den 35- bis 44-Jährigen. Generell zeigt sich: Je älter die Menschen sind, desto niedriger ist die Sieben-Tage-Inzidenz. Bei den 55- bis 64-Jährigen liegt sie beispielsweise bei rund 350.

Das könnte auch mit der höheren Durchimpfungsrate bei Älteren zu tun haben, denn je nach Impfstatus gibt es deutliche Unterschiede. Bei nicht vollständig Geimpften ist die Sieben-Tage-Inzidenz in allen Altersgruppen um ein Mehrfaches höher als bei Geimpften. Am größten ist der Unterschied bei Jugendlichen unter 17. Ungeimpfte weisen hier eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.000 auf, vollständig Geimpfte nur einen Wert von knapp über 100.

Heurigen-Cluster mit 104 Infektionen

Ein Corona-Cluster in Zusammenhang mit einem Heurigen im Bezirk Bruck an der Leitha wird unterdessen immer größer. Insgesamt sind schon 104 Infektionen auf das Lokal zurückzuführen, das sind sieben mehr als am Mittwoch, hieß es aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). 21 positive Tests gibt es außerdem rund um den Waldbrandeinsatz in Hirschwang.

Bei den Drive-In-Teststationen, die für amtliche Testungen vorgesehen sind, kam es am Donnerstag zu technischen Problemen. Dadurch entstanden Wartezeiten bei den PCR-Teststationen. Zu diesen Drive-Ins soll man aber ohnehin nur kommen, wenn man einen Bescheid von der Gesundheitsbehörde oder eine SMS-Verständigung bekam.

SPÖ kritisiert PCR-Testangebot

Die SPÖ hat unterdessen Kritik an aus ihrer Sicht „nicht in ausreichender Menge“ angebotenen PCR-Tests geübt. In die Pflicht nahm SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar vor allem die Bundesregierung, die „mit der Sicherheit und der Gesundheit der Menschen“ spiele. Gefordert wurde ein Maßnahmenplan, „der auch umgesetzt werden kann“ sowie PCR-Testungen in Gemeinden.

„In der dritten Stufe der Covid-Maßnahmen werden Antigentests nicht mehr akzeptiert, ungeimpften Bürgerinnen und Bürgern werden PCR-Tests allerdings vom Bund aufgezwungen. Aber diese sind nicht in ausreichender Menge vorhanden“, so Kocevar in einer Aussendung. Kritik kam auch an der Situation rund um PCR-Gurgeltests in Niederösterreich. Während zunächst betont worden sei, dass entsprechende Tests „flächendeckend in ganz Niederösterreich bei Spar erhältlich sind“, kristallisiere sich nun heraus, dass sie nur in Bezirkshauptstädten zur Verfügung stünden – „und das nicht zum angekündigten Zeitpunkt“. Bei den Apotheken herrsche bereits Überlastung, so Kocevar.