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ORF.at/Zita Klimek
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Coronavirus

Hackerangriff auf „Niederösterreich gurgelt“

Das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) hat einen Hackerangriff auf die Internetseite von „Niederösterreich gurgelt“ bestätigt. Auch bei den PCR-Tests in den Apotheken gab es technische Probleme.

Eine Serie von Hackerangriffen habe das System der für die Gurgeltests zuständigen Firma Novogenia lahmgelegt. Man arbeite an der Behebung des Problems, heißt es beim Land Niederösterreich. Novogenia entschuldige sich bei allen, die durch diese Vorkommnisse längere Wartezeiten hatten und werde alles unternehmen, damit die Testsysteme dauerhaft sicher und stabil laufen, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens.

„Es wurden keine Daten gestohlen“, versichert Novogenia-Sprecher Marco Herten am Montagnachmittag. Die Angreifer würden nicht versuchen, sensible Gesundheitsdaten abzugreifen. Vielmehr sei das Ziel der Hacker, die Infrastruktur zu sabotieren. Dazu würden sie eine Vielzahl an Aufrufen an die Seite schicken, um so den Server zu überfordern. Die Angriffe kämen in Wellen, dazwischen sei die Seite zeitweise wieder aufrufbar. Man beobachte, dass besonders am Vormittag, wenn sich viele Leute testen lassen wollen, Angriffe gestartet würden.

Angriffe schon seit dem Wochenende

Laut Novogenia laufe die Angriffsserie bereits seit dem Wochenende. Zunächst war davon nur die „Niederösterreich gurgelt“-Hauptseite betroffen. Kundinnen und Kunden konnten sich also nicht mehr über das Testangebot informieren. Seit Montag habe sich dann der Angriff auf die Datenbanksysteme verlagert, erklärte Herten. Bürgerinnen und Bürger konnten so zeitweise nicht auf ihren persönlichen Account zugreifen, um etwa einen durchgeführten Gurgeltest zu registrieren.

Wann die Seite wieder normal funktionieren wird, sei derzeit noch nicht absehbar, so der Unternehmenssprecher. Viel hänge davon ab, wie schnell es gelänge die Hacker zu identifizieren und von der Seite abzuschirmen. Wer hinter dem großflächigen Angriff steckt, sei derzeit noch unklar.

8.500 Gurgeltests können nicht verschickt werden

Auch bei den PCR-Tests in den Apotheken kam es am Montag zu technischen Problemen. Tausende Menschen warten hier derzeit auf ihre PCR-Testergebnisse. Es handelt sich vorwiegend um Tests, die am Samstag in Apotheken durchgeführt worden sind. Beim betroffenen Labor spricht man von einem EDV-Problem und bedauert die Verzögerung. Einen Hackangriff könne man hier ausschließen.

8.500 Testergebnisse liegen vor, können aber nicht verschickt werden, sagte am Montag der Geschäftsführer des betroffenen Instituts, Georg Eilenberger. Die Ursache für das Problem sei noch nicht bekannt, Eilenberger ist aber zuversichtlich, dass noch am Montag alle Ergebnisse übermittelt werden können.

Da viele Menschen den Test wegen der 3-G-Regel am Arbeitsplatz machten, jetzt aber kein Ergebnis vorweisen können, versuche man, in den Apotheken zumindest für Antigentests zusätzliche Termine freizuschalten, sagte der Vizepräsident des Apothekerverbandes, Andreas Hoyer. Auch er bedauert den Vorfall, gegen eine technische Panne sei aber niemand gefeit, Hoyer bittet um Verständnis.